Vier von zehn Personen hätten sich bei der Pensionierung für die Rente und einen Teil des Kapitals entschieden, schreibt VZ in einer am Freitag veröffentlichten Studie. Das haben die Auswertung von knapp 7900 Pensionierungsplänen von Kunden sowie auch eine Umfrage bei rund 1200 Personen ergeben.
Unterschiedlich fielen die Resultate zum reinen Renten- und reinen Kapitalbezug aus. In der Finanzplan-Analyse lag der Anteil der Kunden, die nur die Rente beziehen, bei 37 Prozent und jener zum Kapitalbezug bei 22 Prozent. In der Umfrage bevorzugten dagegen nur 27 Prozent die volle Rente und 33 Prozent setzten auf den Bezug des gesamten Vorsorgekapitals aus der 2. Säule.
Gut die Hälfte der Personen, die auf den Kapitalbezug setzten, begründeten dies damit, dass sie selbst über die Ersparnisse bestimmen wollen. Für knapp ein Fünftel dieser Personen war es wichtig, Hinterbliebene abzusichern und das Guthaben vererben zu können. 10 Prozent gaben finanzielle und 8 Prozent gesundheitliche Gründe für den reinen Kapitalbezug an.
Bei den Personen, die sich für eine Kombination aus Rente und Kapital entschieden, ist Sicherheit und Planbarkeit wichtig. Mehr als ein Drittel gab dies als Grund für diese Bezugsform an, während ein Viertel Wert darauf legt, über das Vorsorgegeld selbst bestimmen zu können. Für ein Fünftel war die gute Beratung für die Wahl ein ausschlaggebender Faktor.
Vermehrt Kapitalbezüge wegen sinkender Umwandlungssätze
In den vergangenen Jahren hätten sich Kapitalbezüge einer immer grösseren Beliebtheit erfreut, was auch die Neurentenstatistik des Bundesamts für Statistik (BFS) aufzeige, so die VZ-Experten weiter. Grund dafür seien sinkende Umwandlungssätze, die für die Berechnung der jährlichen Rente gelten. Dadurch bewegen sich die Renten auf einem im Vergleich zu früheren Jahren tieferen Niveau.
Steuerliche Überlegungen seien derweil als Argument für den Kapitalbezug kaum von Relevanz, so das VZ mit Verweis auf eine Axa-Studie. Auch die Universität St. Gallen habe nur bei vermögenden Personen diesen Zusammenhang festgestellt. Schliesslich dauert es laut den VZ-Experten im Durchschnitt 15 Jahre, bis der zunächst höher besteuerte Kapitalbezug «steuerlich attraktiver» ist als die Rente.