Im ersten Halbjahr 2022 ist die Anzahl der Firmenpleiten gegenüber der Vorjahresperiode um 20 Prozent auf 2310 Fälle gestiegen. Am stärksten fiel der Anstieg in der Region Zürich (+37%) aus, wie der Wirtschaftsinformationsdienst Dun & Bradstreet am Freitag mitteilte.

In der Nordwestschweiz stiegen die Insolvenzen derweil um 27 Prozent und im Espace Mittelland um 25 Prozent an. In der Zentralschweiz nahm die Zahl der Konkurse um 20 Prozent zu, während es in der Ostschweiz 18 Prozent mehr waren, wie es weiter hiess. Vergleichsweise gering war der Zuwachs vor allem in der Romandie (+8%) und im Tessin (+7%).

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Das Plus bei den Firmenkonkursen hat sich abgezeichnet. Der Wirtschaftsinformationsdienst Creditreform warnte bereits im Mai, dass die Pleitewelle anrollt. Die Firmenkonkurse hätten das Niveau von vor Corona überschritten, hiess es in einer Mitteilung. Es läge bei knapp 5 Prozent über dem Mittel von 2018 und 2019. Gefährdet seien vor allem solche Firmen, die sich schon vor der Pandemie in finanzieller Schräglage befunden haben.

Weniger Neugründungen

Im Vorjahr hatten die Coronakredite noch eine Pleitewelle verhindert: Viele Unternehmen, die eigentlich nicht mehr überlebt hätten, bezogen Finanzhilfen und wurden dadurch künstlich am Leben gehalten.

Die Neugründungen nahmen gegenüber dem Vorjahr derweil um vier Prozent ab, wie Dun & Bradstreet weiter mitteilt. Unternehmer liessen im ersten Halbjahr 2022 insgesamt 25'443 Firmen neu ins schweizerische Handelsregister eintragen.

Während in Zürich die Zahl der Neueintragungen auf dem Vorjahresniveau stagnierte, nahm diese laut den Angaben in allen anderen Regionen der Schweiz ab. (sda/ise)

Die Rechte von Angestellten, wenn die Firma pleite geht

 

Steckt der Arbeitgeber in finanziellen Problemen, bedeutet dies zunächst einmal eine grosse Verunsicherung. Werde ich meinen Lohn bekommen? Habe ich in einem halben Jahr noch eine Stelle? Wie lange darf ich den Versprechen des Chefs noch vertrauen?

Wichtig ist, dass Sie in dieser Situation wachsam bleiben und auf Warnsignale achten. Mehr lesen Sie hier.