Nestlé hat mit dem Verkauf seines Erdnussallergie-Mittels begonnen, berichten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Für das Konsumgüterunternehmen aus Vevey ist es der Versuch, einen kostspieligen Ausflug in den Gesundheitssektor rückgängig zu machen.

Der Konzern arbeite mit Evercore  zusammen, um das Interesse an der Palforzia-Behandlung abzuschätzen, sagten die Personen, die nicht namentlich genannt werden wollten. Das Unternehmen plane, in Kürze Marketingmaterial zu versenden, und die ersten Angebote würden für April erwartet.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Nestlé nimmt nicht Stellung

Palforzia könnte das Interesse von Pharmaunternehmen wecken, die ihre Palette an Allergiebehandlungen erweitern wollen, sowie von Unternehmen aus dem Gesundheitssektor, sagten die Personen.

Die Überlegungen seien noch nicht abgeschlossen, und es sei noch keine endgültige Entscheidung über den Zeitpunkt des Verkaufs getroffen worden. Vertreter von Nestlé und Evercore lehnten eine Stellungnahme ab.

Ein Grosseinkauf von Mark Schneider

Nestlé hatte den Hersteller von Palforzia im Jahr 2020 für 2,6 Milliarden Dollar (2,4 Milliarden Franken) gekauft. Der Kauf war einer der grössten Vorstösse von CEO Mark Schneider in den Gesundheitssektor seit seinem Amtsantritt 2017.

Im November leitete Schneider jedoch eine strategische Überprüfung der Therapie ein und erklärte, die Akzeptanz sei nicht ausreichend. Letzten Monat kündigte das an der Zürcher Börse kotierte Unternehmen Nestlé eine Wertberichtigung von 2,1 Milliarden Dollar für das Erdnuss-Medikament an und schrieb damit den Grossteil seines Wertes ab.

Erdnussallergien sind weit verbreitet

Erdnussallergie ist eine weit verbreitete Störung, an deren erfolgreicher Behandlung die Pharmaindustrie seit Jahren scheitert. Palforzia ist im Wesentlichen ein Erdnussprotein in Pillenform. Palforzia setzt Kinder winzigen, aber allmählich ansteigenden Mengen des Inhaltsstoffs aus und erhöht so langsam ihre Sensibilitätsschwelle.

(bloomberg/mbü)