Bei einem Auftritt vor Mitarbeitern am Donnerstag warnte er Medienberichten zufolge, dass bei Twitter im kommenden Jahr ein Milliarden-Loch in der Bilanz klaffen könnte. Wenn es unter diesen Umständen nicht gelinge, mehr Geld reinzubringen als wir ausgeben, sei "eine Insolvenz nicht ausgeschlossen", zitierten Musk unter anderem der Finanzdienst Bloomberg sowie die Tech-Medien "The Information" und "Platformer".

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Twitter schrieb bereits vor der Übernahme zuletzt rote Zahlen. Nach dem Deal beklagte Musk einen Umsatzeinbruch, weil einige grosse Werbekunden Anzeigen auf der Plattform ausgesetzt hatten. Sie sorgen sich, dass ihre Werbung neben anstössigen Tweets auftauchen könnte, wenn Musk wie angekündigt die Inhalte-Regeln lockern sollte.

Milliarden-Schulden wegen Übernahme

Auf Twitter lastet zudem der Kredit von rund 13 Milliarden Dollar, den Musk für den Kauf aufnahm. Medienberichten zufolge kostet die Bedienung dieser Schulden rund eine Milliarde Dollar im Jahr. Der Tech-Milliardär will die Werbe-Erlöse, die bisher 90 Prozent der Einnahmen ausmachen, durch ein Abo-Geschäft ergänzen. Der Start seines neuen Abos mit Verifizierung-Häkchen sorgte zunächst einmal für Chaos, weil einige Nutzer Prominente und Unternehmen mit täuschend echt aussehenden Fake-Accounts imitierten.

Zuvor hatte Musk die Beschäftigten bereits in einer E-Mail vor schwierigen Zeiten gewarnt. Die wirtschaftliche Lage sei "schlimm", besonders für ein Unternehmen, das von Werbeeinnahmen abhänge. In dem Memo kündigte Musk auch neue Richtlinien in Sachen Homeoffice an - künftig ist Heimarbeit demnach nur noch mit seiner ausdrücklichen persönlichen Erlaubnis zulässig.

Mitarbeitende mindestens 40 Stunden pro Woche im Büro

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen laut dem Memo, aus dem US-Medien übereinstimmend zitierten, mindestens 40 Stunden pro Woche im Büro erscheinen. Vor der Übernahme durften Twitters Beschäftigte von überall aus arbeiten. Musk gilt als ausgesprochener Gegner des Homeoffice-Trends, das hatte er bereits bei seinem Elektroautokonzern Tesla deutlich gemacht.

Musk hatte vergangene Woche rund jeden zweiten der zuvor etwa 7500 Jobs bei Twitter gestrichen. Jetzt sagte er den Berichten zufolge, dass die Firma zum Teil immer noch zu viele Beschäftigte habe.

Medienberichten zufolge verliessen am Donnerstag zwei weitere Manager in Schlüsselpositionen die Firma: Der für das Herausfiltern anstössiger Inhalte verantwortliche Yoel Roth und Robin Wheeler, die erst seit kurzem für die Beziehungen zu Werbekunden zuständig war.