Die Nervosität war gross vor den Nvidia-Zahlen fürs dritte Quartal: Anleger zittern seit Monaten vor einer möglichen KI-Blase. Doch der Chiphersteller kann diese Sorgen zumindest für den Augenblick zerstreuen.
Die wertvollste Firma der Welt (nach Börsenkapitalisierung) steigerte ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 62 Prozent auf 57 Milliarden Dollar. Analysten hatten mit 55,1 Milliarden gerechnet. Die himmelhohen Erwartungen wurden damit mehr als erfüllt.
«Chips verkaufen sich unglaublich gut»
Auch beim Gewinn übertraf Nvidia die Ziele: Im dritten Quartal blieben unter dem Strich 31,9 Milliarden Dollar – 65 Prozent mehr als im Vorjahresquartal.
«Die Blackwell-Chips verkaufen sich unglaublich gut», sagte Nvidia-CEO Jensen Huang. «Und die Cloud-Prozessoren sind ausverkauft.» Was Huang damit sagen will: Die Ängste vor einer KI-Blase sind übertrieben.
Die aktuellen Zahlen zeigen, dass die Nachfrage nach KI-Chips weiter steigt. Für Huang ist klar, dass künstliche Intelligenz für die Unternehmen Mehrwert schafft. Sonst würden sie nicht so viel dafür bezahlen, sagte der Nvidia-Chef kürzlich gegenüber dem Sender CNN.
Weitere Steigerung erwartet
Für das vierte Quartal erwartet Nvidia eine weitere Umsatzsteigerung auf 65 Milliarden Dollar. Die Aktie legte zunächst nachbörslich um 3,4 Prozent zu. Der Chipkonzern ist aktuell rund 4 Bilionen Dollar (4000 Milliarden) wert.
Nvidia ist das Symbol des KI-Booms, da ein Grossteil der Technologie der Branche auf seinen Chips läuft. Die Firma macht inzwischen alleine etwa 8 Prozent des Aktienindexes S&P 500 aus. Mit dem gewaltigen Erfolg wird Nvidia also zu einem Klumpenrisiko für die gesamte Börse.
Keine Verkäufe in China
Nvidia muss dabei ohne den chinesischen Markt auskommen. Peking stoppte im Herbst den Import von Chips der Firma. Der Hintergrund: China will die Abhängigkeit von US-Chips kappen und eine eigene Halbleiterproduktion hochziehen.

