In einer neuen Analyse fanden Public Eye und Partnerorganisationen in rund 100 Cerelac-Produkten aus 20 Ländern bei mehr als 90 Prozent hohe Mengen an zugesetztem Zucker, teilweise mit bis zu fast zwei Würfeln pro Portion.
In Europa und der Schweiz bietet Nestlé vergleichbare Produkte ohne Zuckerzusatz an, wie Public Eye am Dienstag mitteilte. Die Organisation kritisierte eine «inakzeptable Doppelmoral» und warnte vor Gesundheitsrisiken wie früher Zuckergewöhnung, Fettleibigkeit und Folgeerkrankungen.
Zudem bemängelte sie fehlende Transparenz: Bei zwei Dritteln der Produkte sei der Zuckerzusatz auf der Verpackung nicht ausgewiesen.
Nestlé weist Vorwürfe zurück
Eine Nestlé-Sprecherin wies die Vorwürfe als «irreführend und unbegründet» zurück. Es sei wissenschaftlich unzutreffend, die aus Getreide stammenden und natürlich in Früchten enthaltenen Zucker als raffinierte, dem Produkt zugesetzte Zucker zu bezeichnen, teilte die Sprecherin der Nachrichtenagentur AWP mit.
Man täusche Konsumentinnen und Konsumenten nicht, so Nestlé weiter. Die ausgewiesenen Zuckerwerte entsprächen den lokalen Vorgaben, die Grenzwerte lägen unter den Normen für die Lebensmittelsicherheit und -produktqualität der Vereinten Nationen (Codex Alimentarius). Varianten ohne Zuckerzusatz seien bereits in 97 Prozent der Märkte erhältlich, Afrika eingeschlossen; bis Ende 2025 sollen es 100 Prozent sein.
