Die Schweizer Motorradhändler blicken trotz konjunktureller Abkühlung weiterhin zuversichtlich nach vorne. Angesichts eines möglichen Verbots von Verbrennungsmotoren forscht die «Töff-Branche» zudem verstärkt an alternativen Antrieben.

«Für das laufende Jahr sind wir zuversichtlich, die Verkäufe auf einem ähnlichen Niveau wie 2022 zu halten», sagte Motosuisse-Präsident Jörg Bucher am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Am Donnerstag öffnet erstmals das «Motofestival» in Bern die Tore. Es ist die Nachfolgemesse der zuvor in Zürich beheimateten «Swiss-Moto».

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

«Bisher hat die Branche die Auswirkungen der Inflation auf die Kaufbereitschaft der Kunden nicht gespürt», zeigt sich Bucher erfreut. Und die Frankenstärke, die von Fachleuten oft als Anreiz für den Einkaufstourismus genannt wird, habe sich nun als ein Vorteil für die Importeure erwiesen, «da die Einkäufe bei den Herstellern in der Regel in Euro getätigt werden.»

Startschwierigkeiten überwunden

Anfangs stand das «Motofestival» indes noch unter keinem guten Stern. Die erste Ausgabe war ursprünglich für den vergangenen März geplant, musste aber aufgrund der Absage mehrerer Aussteller um ein Jahr verschoben werden.

Nun seien rund 125 Hersteller, Händler und Zubehörspezialisten vertreten. Das sind allerdings immer noch etwas weniger als die 150, die an der letzten Swiss-Moto in Oerlikon im Jahr 2020 waren.

Zudem werden gewichtige Branchengrössen wie der Schweizer Yamaha-Händler Hostettler, Ducati aus Italien oder die österreichische Firma KTM mit ihren Marken nicht in Bern vertreten sein. Verbandspräsident Bucher zeigt sich aber trotzdem zuversichtlich, weil zum Beispiel Harley Davidson und BMW gewonnen werden konnten, die wiederum die EICMA, die grosse Zweirad-Messe Italiens ausgelassen hatten.

E-Töffs mit Batteriepacks

Die Branche sei zudem rege auf der Suche nach neuen Innovationen. Besonders im Antriebsbereich: «Die Zweiradbranche verfolgt natürlich mit Interesse die technologischen Entwicklungen in der Automobilindustrie, insbesondere die Elektrifizierung», führt Bucher aus.

Bisher hätten zwar Einschränkungen wie die Reichweite oder Kostenfaktoren den Siegeszug des Elektroantriebs behindert, die Hersteller seien aber mit Hochdruck an der Entwicklung alternativer Antrieben. Als Beispiele nannte er etwa Brennstoffzellen oder abnehmbare und austauschbare Batteriepacks nach dem Vorbild von Gasflaschen.

(awp/mth)