Das sagte Signa-Investor Hans Peter Haselsteiner am Mittwochabend in der ORF-Nachrichtensendung «ZiB2» mit Blick auf Baufirmen und Handwerker. Verlierer seien vor allem die Investoren und die grossen institutionellen Anleger. Auch er frage sich oft, wie ihm das passieren konnte. Haselsteiner hält 15 Prozent an der insolventen Signa-Holding und ist damit einer der grössten Aktionäre.

Im Augenblick gehe es darum, die zahlreichen wertvollen Immobilien so gut wie möglich zu verkaufen. «Wir wollen einfach nicht, dass man Schnäppchenjäger und Aasgeier jetzt hinlässt», sagte Haselsteiner. Angestrebt werde ein ordnungsgemässer Verwertungsprozess, um die Erlöse zu optimieren und den Schaden zu minimieren. Dabei sei klar: «Es ist immer ein Schaden, der minimiert wird, und nicht eine Rettung der Firma im Sinne des Wortes.»

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Benko verlor Grossteil seines Vermögens

Der österreichische Investor und Signa-Gründer René Benko selbst habe einen Grossteil seines Vermögens verloren. Auch wenn Benko offiziell schon vor Jahren aus den Führungsgremien der Signa ausgeschieden sei, trage aus seiner Sicht der 46-Jährige die volle Verantwortung für die Entwicklung. Benko sei der faktische Geschäftsführer gewesen, sagte Haselsteiner weiter. «Er hat nun mal die Zügel in der Hand gehabt.» Auf die Frage, wie es dem aus der Öffentlichkeit verschwundenen Investor gehe, sagte Haselsteiner: «Ich glaube, er ist desperat und er kämpft natürlich um eine Haltung.»

Die wichtigsten Teile der von Benko gegründeten Signa-Gruppe hatten in den vergangenen Wochen Insolvenz angemeldet. Vor allem die Zinswende hatte dem mit hohen Krediten arbeitenden Unternehmen zugesetzt und schliesslich eine spektakuläre Abwärtsspirale ausgelöst. Zum Imperium von Benko gehörte auch die inzwischen ebenfalls insolvente Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof. In der Schweiz besitzt die Signa-Gruppe einen Anteil von 50 Prozent an der Globus-Warenhausgruppe, die weiteren 50 Prozent werden von der thailändischen Central Group gehalten.