Insgesamt waren Ende des Berichtsmonats 116'244 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) als arbeitslos gemeldet. Das waren 489 weniger als im Monat davor, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag mitteilte.

Die Arbeitslosenquote verharrte damit im Vergleich zum Vormonat Oktober bei 2,5 Prozent. Die um saisonale Effekte bereinigte Arbeitslosenquote bildete sich hingegen weiter zurück, und zwar auf 2,5 von 2,7 Prozent.

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Für Ökonomen ist diese Entwicklung eine positive Überraschung. Sie hatten gemäss einer AWP-Umfrage die saisonbereinigte Ziffer im Vorfeld auf 2,6 bis 2,7 Prozent geschätzt. Bei der unbereinigten Ziffer hatten die Prognosen auf 2,4 bis 2,7 Prozent gelautet.

Weitere Erholung

Die Erholung des Schweizer Arbeitsmarktes vom Corona-Schock im vergangenen Jahr geht damit weiter. Die Quote liegt aktuell nicht mehr allzu weit entfernt von den Rekord-Tiefstwerten von vor der Krise (2,1%). Der Corona-Höchststand vom letzten Januar (3,7%) ist wieder weit entfernt. Damals gab es fast 170'000 Arbeitslose - also 53'500 mehr als im vergangenen Monat.

Hingegen wurden im November etwas mehr Stellensuchende gezählt (+2496 auf 206'349). Und die Zahl der offenen Stellen nahm um 2654 auf 50'552 ab. Davon unterlagen 36'015 der Meldepflicht für Berufsarten mit einer Arbeitslosenquote von schweizweit mindestens 5 Prozent.

Kurzarbeit rückläufig

Die Kurzarbeit, mit der die negativen Corona-Effekte während der Krise abgefedert wurden, zog zu Beginn des Jahres wegen den vom Bund im zweiten Corona-Lockdown ergriffenen Massnahmen bekanntlich im Januar und Februar wieder an. Danach sank sie wieder deutlich, und auch im September, zu dem nun aktuelle Zahlen bekannt sind, sank sie erneut.

Damals waren laut den Angaben des Seco nur noch gut 52'000 Personen von Kurzarbeit betroffen, gut 7200 weniger als im Monat davor. Auch die Anzahl Betriebe mit verhängter Kurzarbeit ging um 9,8 Prozent auf rund 9028 zurück.

Zum Vergleich: Auf dem Höhepunkt der Krise im Frühling 2020 hatte für fast 1,4 Millionen Menschen Kurzarbeit gegolten, in der zweiten Corona-Welle war die Zahl dann im Februar 2021 nochmals auf knapp 520'000 geklettert.

Im November schliessen in den Tourismusregionen viele Restaurants und Hotels. Und auf vielen Baustellen ruht wegen des nasskalten Wetters die Arbeit. Dies führt in der Regel dazu, dass die Arbeitslosigkeit zunimmt.

Nicht so in diesem Jahr. Die Arbeitslosenquote verharrte im November gegenüber dem Vormonat Oktober bei 2,5 Prozent. Und die Zahl der Arbeitslosen nahm sogar um 489 auf 116'244 ab, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag mitteilte. Die um saisonale Effekte bereinigte Arbeitslosenquote bildete sich in der Folge deutlich zurück, und zwar auf 2,5 von 2,7 Prozent.

"Das ist sehr aussergewöhnlich", sagte Boris Zürcher, Leiter der Seco-Direktion für Arbeit, an einer Telefonkonferenz. Zwar habe es in der Gastronomie und auf dem Bau einen Anstieg gegeben, und die Arbeitslosenquote sei in den Tourismuskantonen Graubünden, Tessin und Wallis auch gestiegen. "Dies vermochte jedoch den generellen Trend nicht zu kehren."

Stärkster Rückgang seit 20 Jahren

Und der "generelle Trend" besagt, dass sich der Arbeitsmarkt seit Monaten von der Coronakrise erholt. Die Quote liegt aktuell nicht mehr allzu weit entfernt von den Rekord-Tiefstwerten von vor der Krise (2,1%). Der Corona-Höchststand vom letzten Januar (3,7%) ist wieder weit entfernt. Damals gab es fast 170'000 Arbeitslose - also 53'500 mehr als im vergangenen Monat. "Das ist der stärkste Rückgang seit gut 20 Jahren", sagte Zürcher.

Laut dem Chefbeamten zeigen sich in den aktuellen Zahlen keine Effekte der jüngsten Coronawelle. Im Gegenteil gebe es auf dem Arbeitsmarkt eine "bemerkenswert hohe Dynamik". Es würden neue Stellen geschaffen, und die Arbeitnehmer seien auch bereit, die Stelle zu wechseln. Zudem sei auch die Zahl der offenen Stellen mit über 50'000 nach wie vor hoch, so Zürcher.

Kurzarbeit weniger genutzt

Dies alles geschah, obwohl das Anti-Krisen-Instrument der Kurzarbeit immer seltener verwendet wird. Zürcher schätzt, dass im November für weniger als 50'000 Arbeitnehmer Kurzarbeit galt.

Zum Vergleich: Auf dem Höhepunkt der Krise im Frühling 2020 hatte für fast 1,4 Millionen Menschen Kurzarbeit gegolten, in der zweiten Corona-Welle war die Zahl dann im Februar 2021 nochmals auf knapp 520'000 geklettert.

Offizielle Zahlen liegen bis jetzt erst für den September vor. Damals waren laut den Angaben des Seco noch gut 52'000 Personen von Kurzarbeit betroffen, gut 7200 weniger als im Monat davor. Auch die Anzahl Betriebe mit verhängter Kurzarbeit ging um 9,8 Prozent auf rund 9028 zurück.

Laut Zürcher waren somit nur noch rund 1 Prozent aller Erwerbstätigen auf Kurzarbeit. Die am stärksten betroffene Branche sei inzwischen der "Verkehr", dies insbesondere wegen der Krise der Luftfahrt. Hier gebe es eine "Kurzarbeitsquote" von 4,5 Prozent. Im Gastgewerbe hingegen, das bis anhin der Spitzenreiter war, sank die Quote auf 3,7 Prozent.

Ausserdem sei zu beobachten, dass die traditionellen Nutzer der Kurzarbeit - also die Industrie - das Instrument wieder etwas stärker nutzten. Laut Zürcher halten sich die Effekte der Lieferkettenengpässe, unter denen viele Industriebetriebe leiden, aber in Grenzen. "Ich sehe deswegen keine grossen Verwerfungen am Arbeitsmarkt."