Die US-Notenbank ist zunehmend davon überzeugt, die Inflation in den Griff zu bekommen und steuert auf Zinssenkungen zu. Dies geht aus den Protokollen ihrer Dezember-Sitzung hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurden. Die Währungshüter nehmen nach den zurückliegenden aggressiven Zinserhöhungen das Risiko schädlicher Wirkungen einer «übermässig restriktiven» Linie auf die Konjunktur stärker in den Blick.

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Nach Ansicht fast aller Sitzungsteilnehmer dürfte ein niedrigeres Zinsniveau bis Ende 2024 angemessen sein. Einige betonten, dass es eine «erhöhte Unsicherheit» gebe, wie lange die straffe Linie angesichts der Fortschritte beim Drücken der Inflation noch beibehalten werden müsse.

Börse ohne grosse Veränderungen nach Fed-Protokoll

Wann die Zentralbank Federal Reserve umsteuern will, liessen sie jedoch offen. An den Börsen gab es keine nennenswerte Reaktion auf die Protokolle. Die Notenbank hatte nach einer Phase teils kräftiger Zinserhöhungen zuletzt drei Mal in Folge pausiert. Auch Ende des Monats dürfte die Fed der Erwartung der Finanzmärkte zufolge den Leitzins noch in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent halten.

Für März wird an den Terminmärkten mit einer ersten Zinssenkung um einen Viertelprozentpunkt gerechnet. Die Währungshüter hatten in ihrem Zinsausblick für 2024 insgesamt drei Schritte nach unten avisiert – also eine Senkung des Zinsniveaus um 0,75 Prozentpunkte.

Die US-Zentralbank ist laut dem US-Währungshüter Thomas Barkin dieses Jahr jedoch nicht auf einen geldpolitischen Kurs festgelegt. «Es gibt keinen Autopiloten. Und die Daten, die dieses Jahr hereinkommen, zählen», betonte der Präsident des Notenbankbezirks Richmond. Die Wirtschaftsdaten der kommenden Monate könnten die Fed allerdings in der Überzeugung bestärken, dass die Inflation wie erwartet sinke, sofern es nicht zu unerwarteten Schocks komme.

(reuters/mth)