Die österreichische Finanzverwaltung hat eine Luxusvilla des von Insolvenzen betroffenen Investors René Benko gepfändet. Laut Grundbuch hat das Finanzamt in Wien für das Anwesen im Innsbrucker Stadtteil Igls ein Pfandrecht von etwa 12 Millionen Euro eintragen lassen.

Aus Sicht der Behörde sind Umsatzsteuern in dieser Höhe offen. Die Villa gehört einer Firma, die wiederum im Besitz einer Familienstiftung von Benko ist.

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Die Stiftung teilte der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag mit, dass die Steuern in der Vergangenheit vom Finanzamt rückerstattet worden waren und nun zu Unrecht eingefordert würden. Zuvor hatten österreichische Medien über die Pfändung berichtet.

Villa wird nicht zwangsläufig versteigert

Aus dem Finanzministerium hiess es hingegen am Dienstag, dass solche rückerstatteten Steuern wieder zu offenen Steuerschulden werden, wenn das Finanzamt zum Schluss kommt, dass eine Immobilie nicht gewerblich genutzt wird.

Die Villa gilt als einer von Benkos Wohnsitzen. Das Pfandrecht, das nun ähnlich einer Bank-Hypothek im Grundbuch steht, dient zur Sicherstellung der offenen Forderungen. Dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Villa vom Staat versteigert wird.

Die wichtigsten Teile der von Benko aufgebauten Immobilien- und Handelsgruppe Signa sind zahlungsunfähig. In der vergangenen Woche hatten die Luxusimmobilien-Einheit Signa Prime (KaDeWE, Elbtower) und die Immobilienentwicklungsgesellschaft Signa Development Insolvenz angemeldet. Benkos Firmennetzwerk ist wegen gestiegener Zinsen, Baukosten und Energiepreise ins Wanken geraten.

(sda/mth)