Die Agri-Photovoltaikanlage besteht aus 1736 Solarpanels mit einer Fläche von 17 Einfamilienhäusern, wie Vertreter des Kantons Aargau, des Produzenten Meier Gemüse und des Schweizer Startups Voltiris am Donnerstag in Rütihof AG vor den Medien ausführten. Die Panels liefern rund 234 Kilowatt Strom.

Die Solaranlage im Tomaten-Gewächshaus nutzt eine Filtertechnologie. Dabei werden Lichtwellen herausgefiltert und auf die an der Decke aufgehängten Solarpanels umgeleitet. Die Anlage ähnelt einer Kunstinstallation aus vielen bunten Fähnchen.

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Tomaten werden trotzdem rot

Für die Photosynthese benötigen die Pflanzen einzig rotes und blaues Licht. Grünes Licht oder Licht im Infrarotbereich brauchen sie nicht zum Wachsen.

Die konkave Anordnung der Filter bündelt das Licht gezielt und dieses trifft mit der vierfachen Intensität auf die Photovoltaik. Die Folge: Der Energieertrag ist deutlich höher als bei herkömmlicher Sonneneinstrahlung. Und die Hors-sol-Tomaten werden trotzdem rot. Es gebe keine Einbussen beim Ertrag, hiess es.

Kanton unterstützt Vorzeigeprojekt

Der Kanton Aargau unterstützte das Vorzeigeprojekt als Teil seiner Solaroffensive mit 50'000 Franken. Landwirtschaft und Energieproduktion könnten sinnvoll kombiniert werden, sagte Regierungsrat Markus Dieth.

Von einem «Aufbruch in eine neue Zukunft für die Gewächshausbetreiber» sprach Dominik Blaser, Mitgründer von Voltiris mit Hauptsitz in Lausanne. Bereits seien 700 Module in weiteren zwölf Gewächshausprojekten installiert worden, unter anderem im Baselbiet.

Die Meier Gemüse AG in Rütihof im aargauischen Reusstal ist im Jahr 1948 als Familienbetrieb gegründet worden und beschäftigt bis zu 50 Mitarbeitende während der Erntezeit. Pro Jahr werden gemäss Angaben des Unternehmens 1,5 Millionen Kilogramm Tomaten und eine Million Gurken produziert.