Zürich-Wollishofen ist definitiv nicht die Goldküste. Das einst einfache Arbeiterquartier mit vielen Genossenschaftswohnungen hat sich gemausert, keine Frage. Aber mit Gemeinden wie Küsnacht ZH, Zollikon ZH oder Erlenbach ZH kann das Stadtquartier am linken Zürichseeufer nicht mithalten. Ausser bei den Immobilien-Preisen.
Neustes Beispiel: Eine 2-Zimmer-Wohnung mit 67 Quadratmetern Wohnfläche für 1,8 Millionen Franken. Das «traumhafte Bijoux mit See- und Panorama-Sicht», als das es der Immobilienhändler Engel & Völkers feilbietet, verfügt über ein Schlafzimmer, ein Badezimmer und ein kombiniertes Wohn- und Esszimmer samt offener Küche. Mehr nicht. Der Quadratmeterpreis: 27'000 Franken, wie Inside Paradeplatz vorrechnet.
«Hohes Mass an Privacy»
Natürlich, die Seesicht der Wohnung mit Baujahr 2020 ist beeindruckend. Die zwei Balkone haben ihren Reiz. Zudem verfügt die Wohnung laut der Annonce über «erstklassige Materialien und State-of-the-Art-Haustechnik» und «ein hohes Mass an Privacy». Kurz: «Eine tolle Wohnung, etwa für den Start in ein Immobilien-Investment oder zur Eigennutzung in Toplage von Zürich.» Wo in der kleinen Wohnung aber auch noch Platz für einen «Homeoffice-Bereich» bleibt, wie versprochen wird, bleibt unklar.
Die Wohnung in Wollishofen ist mit ihrem stolzen Preis Teil einer nicht enden wollenden Liste an teuren Immobilien in Zürich. Auch Mietwohnungen sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Zuletzt eine 29 Quadratmeter grosse Wohnung am Rande des Zürcher Ausgehviertels Niederdorf. 2270 Franken Miete waren im August für die 1-Zimmerwohnung ausgerufen. Dazu gabs einen winzigen Balkon mit 1,4 Quadratmetern Fläche. Mittlerweile ist das Objekt vermietet. Zürich eben.