Alibaba-Chef Jack Ma hat wegen des fallenden Aktienkurses von Alibaba und der Yuan-Abwertung bereits über 750 Millionen Dollar seines Privatvermögens eingebüsst. Das hinderte den Gründer der Online-Plattform laut chinesischen Medienberichten aber nicht daran, in Hong Kong eines der teuersten Häuser der Welt zu erwerben.

Von der anfänglichen Euphorie direkt nach dem IPO von Alibaba im September 2014 ist nicht viel geblieben. Stattdessen enttäuschte der Online-Riese in der vergangenen Woche die Anlegererwartungen. Sowohl beim Umsatz als auch beim Nettogewinn legte der Konzern weniger zu als erhofft. Nach Bekanntwerden der Zahlen büssten die Alibaba-Aktien vorbörslich 7 Prozent ein. Dieses Jahr verloren die Aktien bereits 26 Prozent ihres Wertes.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Nur Villa bei Nizza war teurer

Doch die schlechten Zahlen haben dem reichsten Tech-Milliardär Asiens offenbar nichts an. Denn neuen Gerüchten zufolge ist Ma, dessen Vermögen Forbes auf 22,7 Milliarden Dollar schätzt, neuer Besitzer des Luxusanwesens mit der Adresse 22 Barker Road. Für rund 190 Millionen Franken soll der Alibaba-Chef die Immobilie von Francis Yuen Tin-fan, früherer Geschäftsführer der Hong Konger Börse und seiner Frau Rose Lee Wai-mu, Geschäftsführerin der Hang Seng Bank, gekauft haben. Das Finanz-Paar erwarb das Haus im Jahr 2000 - zu einem Bruchteil des Rekordpreises.

Das vierstöckige Haus hat eine Fläche von circa 920 Quadratmetern - umgerechnet auf den Quadratmeterpreis, ist es mit etwa 205'000 Franken die zweitteuerste Immobilie der Welt. Lediglich bei einer Villa östlich von Nizza liegt der Quadratmeterpreis um 32'000 Franken höher bei rund 237'000 Franken.

Traumlage bringt Rekordpreis

Der hohe Preis erklärt sich vor allem durch die exklusive Lage am «The Peak», dem Berg über Hong Kong. Jack Ma wird von seinem Haus aus einen 270-Grad-Blick über den Hafen von Hong Kong geniessen können. Überhaupt ist die Gegend, insbesondere die Barker Road, bei reichen Hong Kongern sehr beliebt.

Ein weiterer Grund für den hohen Preis ist der grosse Garten, nur selten haben Häuser in Hong Kong viel Umschwung. Land ist Mangelware in der Stadt der Hochhäuser und darum umso begehrter.

Wunschdestination Hong Kong

Bisher hat Jack Ma den Kauf nicht bestätigt. Schon länger ist aber bekannt, dass er sich permanent in Hong Kong niederlassen möchte. 2013 sagte der 50-Jährige bei einem Besuch in der Stadt, dass er in ein paar Jahren gerne von China in die Sonderverwaltungszone übersiedeln möchte.

Damit ist der Milliardär nicht alleine, denn Hong Kong ist für reiche Chinesen äusserst attraktiv. Die Steuern sind tiefer als in westlichen Ländern und zudem ist die kulturelle und wirtschaftliche Nähe zu China ein Pluspunkt. Allerdings ist es nicht einfach die permanente Niederlassungsbewilligung zu erhalten. Die Wartefrist beträgt sieben Jahre. Dazu kommt die Bedingung, dass der Interessent viel Zeit in der Stadt verbringt.

Doch Hong Kong ist für den Alibaba-Chef nicht die einzige Option im Ausland. In der Nähe vom US-Wintersportort Lake Placid im Bundesstaat New York hat der zweitreichste Chinese diesen Frühling für 23 Millionen Dollar ein Grundstück gekauft.