Patrick Magyar, der bis im vergangenen November noch als Co-Generaldirektor für den America’s Cup Defender tätig war, vergleicht die Alinghi-Mannschaft mit einer «Elite-Kampfgruppe». Wie Magyar gegenüber der «NZZ» darlegte, sei der Respekt «unheimlich», mit dem sich die Mitglieder der Bertarelli-Crew untereinander begegnen. Dies sei mit keiner anderen Sportart vergleichbar, so der amtierende Präsident des Schweizer Leichtathletikverbandes. Alinghi komme einer Kleinunternehmung näher als normale Sportverbände oder -vereine.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Tatsächlich hat das Unternehmen Alinghi nur ein Ziel: den America’s Cup zu verteidigen. Diesem Ziel ordnet Alinghi-Boss Ernesto Bertarelli alles unter. Im Juli 2004 entliess er sogar seinen neuseeländischen Star-Steuermann Russell Coutts. Coutts hatte seine Arbeit verweigert und vergeblich mehr Einfluss auf den Cup gesucht. Die Alinghi-Crew zeigte in den letztjährigen Vorregatten aber, wie rasch sie sich von der «sportlichen Katastrophe» («Süddeutsche Zeitung») erholt hat.

Auf dem Wasser ist es dem Titelverteidiger bisher perfekt gelaufen, im Kommunikationsteam gab es dagegen heftige Turbulenzen: Kurz nach seinem Amtsantritt kündigte Generalmanager Magyar dem Pressechef, weil er die Kommunikation verbessern wollte. Die verschiedenen Arbeitsgruppen wie das Designteam und die Segelcrew hätten sich unter Magyar aber nicht mehr verstanden, stellt ein Insider fest.

Magyar, selbst von der «NZZ» als «harter Hund» bezeichnet, habe viel zerbrochen, und nur wenige Tage nach der Eröffnung der Basis in Valencia trat Magyar «im gegenseitigen Einvernehmen» zurück. Magyar selber spricht von familiären Gründen, gerüchteweise ist auch von Budgetüberschreitungen die Rede. «Das ist völliger Unsinn», sagt Magyar. Man habe die ursprüngliche Basis angepasst. Beim Bau der gut zehn Millionen Euro teuren Teamzentrale gab es grössere Probleme mit dem spanischen Generalunternehmer. Erst der Wechsel zu Schweizer Qualitätsarbeit brachte Alinghi das geplante Bijou für die Crew und die vielen Gäste.

Kurz nach Magyars Abgang wurde Ex-TV-Frau Janine Geigele fristlos entlassen. Sie war im Frühling von Magyar geholt worden und für die Printmedien der Deutschschweiz und die TV-Stationen weltweit zuständig. Nun ist die gebürtige Holländerin Margrethe van der Stroom für Kommunikation und Marketing zuständig. SW