Die USA wollen eine im pazifischen Inselstaat Fidschi vor Anker liegende Superyacht beschlagnahmen, die einem russischen Oligarchen gehören soll. Dass geht aus einem Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung hervor, der am Dienstag von der Staatsanwaltschaft Fidschis eingereicht wurde.

Dabei handelt es sich um das Luxusschiff Amadea, das dem russischen Tycoon Suleiman Kerimow zugeschrieben wird. Dieser wurde sowohl von den USA als auch von der Europäischen Union mit Sanktionen im Zusammenhang mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine belegt. Das Schiff kam vor einer Woche in Fidschi an, nachdem es 18 Tage zuvor Mexiko verlassen und den Pazifik überquert hatte. Die Polizei ermittelt.

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Der Direktor der Staatsanwaltschaft, Christopher Pryde, beantragte beim Obersten Gerichtshof, die Amadea am Verlassen Fidschis zu hindern.

 

USA fordern Beschlagnahmung

In dem Antrag wird gefordert, dass «die Motoryacht Amadea bis zum Abschluss eines Antrags auf Eintragung der Beschlagnahme des Eigentums nicht aus den fidschianischen Gewässern auslaufen darf». Das Gericht hat über den Antrag noch nicht entschieden. Kerimow wurde bereits 2014 und 2018 von den USA wegen Russlands Vorgehen in Syrien und der Ukraine mit Sanktionen belegt.

Die US-Botschaft wollte sich dazu nicht detailliert äussern und verwies an das Justizministerium in Washington. «Wir erhöhen weiterhin den Druck auf (Präsident Wladimir) Putins Oligarchen und arbeiten mit Verbündeten und Partnern zusammen, um die korrupten Gewinne einiger der Putin nahestehenden Personen zu verfolgen - unabhängig davon, wo in der Welt sie sich befinden», erklärte die Botschaft lediglich.

Gehört die Yacht wirklich Suleiman Kerimow?

Ein Superyacht-Vermittler in Fidschi, der für die Amadea tätig ist, sagte der Nachrichtenagentur Reuters vorige Woche, dass die Anwälte des Schiffes bestreiten, dass Kerimow der Eigentümer ist. Aus den von Reuters eingesehenen Unterlagen geht hervor, dass die Yacht auf eine Gesellschaft auf den Cayman-Inseln registriert ist. «Die rechtlichen Eigentumsverhältnisse des Schiffes werden noch untersucht», sagte eine Sprecherin des Büros des Generalstaatsanwalts von Fidschi. 

(reuters/mbü)