Barry Callebaut eröffnet Hotels, Konditoren und Café-Ketten eine Methode, ihre eigenen Schokolade-Entwürfe massenhaft zu drucken. Wie der Schokolade-Konzern bekanntgab, wird die Technologie zunächst über die Barry-Callebaut-Marke Mona Lisa verfügbar sein.

Man habe einen Weg gefunden, wie ein 3D-Drucker die Temperierung der Schokolade handhaben kann – ein Prozess, der eine konstante Bewegung bei bestimmten Temperaturen erfordert und in der Vergangenheit bis zu einer Stunde dauern konnte. Jetzt sollen die Drucker von Barry Callebaut tausende Stück in einer viel kürzeren Zeit produzieren.

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Barry Callebaut stellt ein Viertel der Schokolade weltweit her – insbesondere für Gross-Kunden wie Nestlé, Unilever und Hershey; deren Brands erscheinen dann auf den Etiketten. Der Zürcher Konzern spürt aber, dass die Schokoladenindustrie mit tiefen Wachstumsaussichten konfrontiert ist; in den letzten Monaten stagnierte der Weltmarkt sogar. Lindt & Sprüngli plant nach eigenen Angaben die Schliessung von 50 Geschäften in den USA.

Nun sollen sich Kunden ihre eigenen Designs, Formen und Grössen ausdenken – um diese Kreationen dann in Desserts, Süsswaren, Heissgetränken und Backwaren einzusetzen.

«In grossem Massstab»

Das spiegle den aktuellen Trend zur Personalisierung, aber auch die Nachfrage nach Premium-Produkten, so der Head of Innovation von Barry Callebaut, Pablo Perversi. «Wichtig ist, dass es sich hier nicht um eine einmalige Druckaufträge wie in der Vergangenheit handelt. Wir können in grossem Massstab produzieren.»

Wer aber in den Shops nach personalisierter Schokolade sucht, muss sich noch einige Jahre gedulden: Barry Callebaut wird zunächst mit Gourmet-Kunden arbeiten, bevor es in die nächste Phase mit Herstellern eintritt, sagt Perversi. Die niederländische Hotelkette Van der Valk wird ihr der erste Kunde sein.

Aber am Ende könnten die Konsumenten vielleicht sogar 3-D-Schokoladendrucker neben ihren Kaffeemaschinen haben: «Die Idee, zu Hause einen Schokoladendrucker mit Kapseln zu haben, mit denen man etwas tun kann, ist grossartig», sagt Perversi.

«Bloomberg» – rap

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