Die chinesischen Eigentümer des Grasshopper Club Zürich wollen den Schweizer Rekordmeister wohl loswerden. So sollen sie sich laut einer Meldung von «Bloomberg» in Gesprächen über einen Verkauf des Fussballclubs an den Los Angeles FC befinden, wie die Nachrichtenagentur mit Verweis auf involvierte Quellen berichtet.

Die Gespräche befänden sich noch in einem frühen Stadium. Ein Deal sei daher nicht garantiert. Zudem halte die GC-Besitzerin Jenny Wang Ausschau nach weiteren möglichen Käufern, seit der LAFC Interesse gezeigt habe. Sowohl Vertreter des LAFC als auch von GC lehnten eine Stellungnahme gegenüber «Bloomberg» ab.

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US-amerikanische Investoren könnten an Einfluss gewinnen

Bereits im April berichtete «Bloomberg», dass Wang, Ehefrau des Fosun-Gründers Guo Guangchang, GC verkaufen möchte. Ein Verkauf wäre ein neuerlicher Rückzug chinesischer Eigentümer aus dem Fussballgeschäft, während der Einfluss US-amerikanischer Investoren generell im europäischen, aber auch im Schweizer Fussball weiter zunehmen würde. Im April 2021 übernahm der US-Milliardär Joe Mansueto den FC Lugano. Und beim Super-League-Aufsteiger Yverdon Sport hat seit letztem Sommer eine Investorengruppe um den Amerikaner Jamie Welch das Sagen.

Der Los Angeles FC ist schon in Europa aktiv. Zuletzt hat die Major-League-Soccer-Franchise, die neben verschiedenen Finanzinvestoren auch dem Schauspieler Will Ferrell gehört, in den österreichischen Verein FC Wacker Innsbruck investiert.

Einer der ältesten Schweizer Clubs

Der Grasshopper Club Zürich wurde 1886 gegründet und ist damit einer der ältesten Fussballvereine der Schweiz. Mit 27 Meisterschaften ist GC weiterhin hiesiger Rekordmeister, der letzte Titel liegt aber bereits über 20 Jahre zurück. 

Bei Heimspielen hat GC mit einem relativ tiefen Zuschauerschnitt von knapp 6000 Zuschauern zu kämpfen. Das Stadion Letzigrund ist bei vielen GC-Fans nicht beliebt, weil es als Heimstätte des Stadtrivalen FC Zürich gilt. Hoffnungen setzt der Verein auf den Bau eines neuen Stadions, dessen Hauptfinanzierer die Credit Suisse ist. Das Projekt steht aber wegen Rekursen in der Schwebe. Und es ist unklar, welche Konsequenzen die CS-Übernahme durch die UBS auf das Bauvorhaben hat.

(Mit Agenturmaterial von «Bloomberg»)