Schickt man auf Französisch jemand «au violon», will man ihn hinter Gitter bringen. In Basel hat diese Perspektive vor zehn Jahren einen besonderen Charme bekommen. Damals wandelten Erica und Emmanuel Trescher das ehemalige Untersuchungsgefängnis Lohnhof in ein originelles Hotel um, wo man seither in einstigen Zellen schläft und im früheren Polizeiposten isst. Nun haben Frédéric und Nadia Würtz übernommen, die Karte nicht nur aufgefrischt, sondern auch wieder auf den ursprünglich avisierten französischen Kurs gebracht und den Service neu motiviert.

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Das mächtige Gebäude mit den historischen Mauern thront wie eine Festung über dem Barfüsserplatz. Das Bistro präsentiert sich als luftiger, rechteckiger Raum mit grosszügigen Fenstern auf beiden Längsseiten.

Gepflegt hinter Gittern. Hinten hinaus sieht man auf die Terrasse, vorne wandert der Blick über das farbige Flickwerk der Dächer und vermittelt den Gästen das Gefühl, über den Dingen zu stehen. Drinnen stehen überall Blumensträusse, weisses Leinen hängt über den niedrigen Tischchen aus massivem Eichenholz, abends flackert Kerzenlicht – eine gepflegte Stimmung, die ganz ohne Bügelfalten auskommt. Zudem stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis – ein Grund mehr, um wieder mal ins Kittchen zu kommen.

Genuss bis zum Ende. Küchenchef Frédéric Würtz kocht klassische französische Gerichte, schlicht und überzeugend. Der Salat zum warmen Geissenkäse ist knackig, das Lachstatar hat einen frischen, zitronigen Unterton, das Rindsfilet mit den hauchdünnen Pommes Allumettes ist genau richtig gewürzt und gebraten, und die Wachtel ist ein Traum. Das Geflügel wird ohne Knochen und mit einer luftigen Leberfüllung serviert, das Ganze von einer knusprigen und sehr fein geraspelten Rösti zusammengehalten und an einer aromatischen Balsamico-Reduktion serviert.
Traditionell bleibt Frédéric Würtz auch bei den Desserts: Petit Gâteau au Chocolat, Tartelette au Citron und Nougat Glacé haben wir probiert und waren davon genauso angetan wie vom übrigen Essen.

  • Zeit vom Platznehmen bis zum ersten Bissen: Eine Viertelstunde.
  • Was man unbedingt essen sollte: Vor dem Dessert eine kleine
    Runde mit Käse einschieben – für die Freude und um den letzten
    Schluck Rotwein aus der interessanten Auswahl im Offenausschank
    würdig zu begleiten.
  • Diskretionsfaktor: Der offene Raum eignet sich nicht wirklich für
    Geheimniskrämereien.

Hotel Brasserie Au Violon
Im Lohnhof 4
4051 Basel
Telefon 061 269 87 11

Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 11.30 bis 24 Uhr.