Bis im nächsten Frühling reicht die 500-Millionen-Finanzspritze aus, welche die Cablecom kürzlich erhalten hat. CEO Rudolf Fischer erläuterte dies kürzlich im Luzerner Verkehrshaus seinem versammelten Kader. Neue Geldgeber sind dringend gefragt. Deshalb – und da es die Bondholder vom angloamerikanischen Mutterhaus NTL so entschieden haben – startet in der Zeit von Juli und August eine Auktion. Das grösste Schweizer Kabelnetz (1,4 Millionen Haushaltungen angeschlossen) steht zum Verkauf. Organisiert wird dieser durch UBS Warburg Dillon Read von London aus. 1999 hatte NTL die Cablecom ebenfalls in einer Auktion für 5,7 Milliarden Franken erworben.

John Malone und seine Liberty hätten bereits vor Monaten gerne die Cablecom aus dem angeschlagenen NTL-Konzern herausgekauft. Doch die NTL- Aktionäre wollten davon nichts wissen und liessen sich ihre Anteile in Bonds umwandeln. Sie hoffen nun auf einen nicht geringen Erlös aus der Auktion. 2,5 Milliarden Franken gelten als (zu optimistische) Richtgrösse.

Nun wird sich Liberty mit anderen Interessenten messen müssen. Darunter befinden sich einige Schweizer Financiers. Stark interessiert an der Cablecom ist René Braginsky. Für ihn wäre es ein Wiedersehen. Vor zehn Jahren verdiente er bereits gutes Geld, als er als Teilhaber die Rediffusion an Alcatel verkaufte. 1996 wanderte diese weiter – an die Cablecom.
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