Das 51. Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos kann kommenden Januar nicht wie geplant durchgeführt werden. Das Jahrestreffen wurde wegen der Corona-Krise auf den Frühsommer 2021 verschoben. Wann genau und wo es stattfinden soll, ist offen.

Das WEF in Davos war vom 26. bis 29. Januar 2021 geplant. Noch im Frühjahr hiess es, die Veranstaltung, an der gegen 3000 hochrangige Politiker und Wirtschaftsleute sowie verschiedene Organisationen teilnehmen, sei nicht gefährdet. Sie werde möglicherweise in kleinerem Rahmen abgehalten. Am Mittwoch teilte das WEF allerdings mit, das Jahrestreffen von Davos sei auf den Frühsommer verschoben worden.

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Nähere Angaben dazu wurden nicht gemacht. Das WEF schrieb, Details über das auf den Sommer verschobene Treffen würden kommuniziert, sobald die Gesundheit und die Sicherheit der Teilnehmer garantiert werden könnten. Zu diesen Details gehören insbesondere auch der Zeitpunkt und der Ort des Treffens.

Ende Januar kommenden Jahres sollen laut Mitteilung "Davos Dialogues" abgehalten werden. Globale Spitzenleute würden auf dieser Plattform ihre Meinungen über den Zustand der Welt abgeben.

WEF 2022 wieder in Davos

Mit Verständnis, aber auch mit Bedauern nahm die Bündner Regierung vom Entscheid des WEF Kenntnis. Dass sich WEF-Gründer Klaus Schwab und sein Team zur Absage entschieden hätten, sei in Anbetracht der offenen Entwicklung der Corona-Krise absolut nachvollziehbar, hiess es in einer Mitteilung.

Bedauerlich sei die Absage des Anlasses einerseits wegen der volkswirtschaftlichen Einbussen für Davos und Graubünden, anderseits aber auch wegen der politischen Bedeutung für die Landespolitik. Laut Regierungsangaben betonten die WEF-Verantwortlichen, dass sie das Jahrestreffen 2022 wieder durchführen und am Standort Davos festhalten wollten.

Fast 100 Millionen Franken Umsatz

Auch bei der touristischen Marketingorganisation Graubünden Ferien (GRF) wurde die Verschiebung bedauert. Volkswirtschaftlich gesehen gingen dadurch bedeutende Einnahmen zu Jahresbeginn verloren, hiess es bei GRF auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Der Umsatz, der durch das WEF-Jahrestreffen in der gesamten Schweiz generiert werde, sei für 2017 auf rund 94 Millionen Franken geschätzt worden. Davon entfielen rund 60 Millionen Franken auf Davos.

Und touristisch gesehen habe das WEF eine enorme Strahlkraft, indem es den Namen von Davos und die schönsten Winterbilder von dort in die ganze Welt hinaus trage. Zu hoffen sei, dass das WEF auch 2021 stattfinden könne und der Austragungsort Davos sein werde.

2002 in New York durchgeführt

Das WEF war letztmals vor 18 Jahren mit einer ungewöhnlichen Situation konfrontiert. Damals fand die Veranstaltung erstmals nach 30 Jahren nicht in Davos statt sondern in New York.

Hintergrund der Verlegung bildeten Sicherheitsbedenken nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in New York. Dazu kam, dass Globalisierungsgegner schwere Demonstrationen in der Schweiz angekündigt hatten. 2003 wurde das Weltwirtschaftsforum dann wieder in Davos veranstaltet.

(sda/tdr/gku/rap)

WEF-Gründer Schwab sieht Chance für bessere Welt nach Corona-Krise

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