Lange mussten die Fans warten. Lange hatten die Konkurrenten freie Bahn. Doch alle wussten: Irgendwann kommt der Tag, an dem die neue Corvette Z06 in Europa aufschlägt und die Supersportwagenklasse aufmischen wird. Was lange währt, wird endlich gut? Nach einer ersten Probefahrt auf deutschem Asphalt sind wir guter Hoffnung, dass der US-Star für einige Überraschungen sorgen wird. Doch der Reihe nach. Was ist anders gegenüber der Stingray, und was hat sich seit der letzten Z06 getan?
Wichtigste Neuerung zum Vorgänger ist der Motor. Statt Siebenliter-V8-Sauger sitzt nun ein 6,2-Liter-V8-Kompressor unter der langen Haube. Doch so richtig neu ist der nicht; die Fans werden es wissen: Das Triebwerk stammt aus der letzten ZR1. Dort leistete die Maschine 647 PS und stampfte 819 Newtonmeter in die Kurbelwelle. In der neuen Z06 kommt ein im Vergleich zur ZR1 höher drehender 1,7-Liter-Kompressor zum Einsatz, der im Zylinder-V sitzt.
Einen Tick zu hoch
Das Cockpit der Z06 unterscheidet sich von der Stingray durch ein unten abgeflachtes Sportlenkrad, die Sitzposition bleibt im Vergleich zur Konkurrenz von Porsche und Co. immer noch einen Tick zu hoch. Auch die breite Mittelkonsole ist dem Schnellfahren nicht förderlich. Das konfigurierbare Display offeriert fünf Settings mit Wetter, Eco, Tour, Sportund Track. Im Performance-Traction-Mode eröffnen sich fünf ESP-Einstellungen.
Für mehr Leistungszuwachs sorgen Innereien aus Titan, Alu-Schmiedekolben, Edelstahl-Fächerkrümmer und eine Trockensumpfschmierung. Macht in der Summe 659 PS und 881 Newtonmeter – und damit die stärkste Corvette aller Zeiten.
Fazit: Wow, das erste Mal vergisst du nie! So auch mit der neuen Corvette Z06. Die überzeugt schon auf der ersten Ausfahrt mit sportlichem Talent, bärenstarkem Motor und herzergreifenden Momenten. Und das zum halben Preis eines 911 Turbo S.
Dieser Artikel erschien zuerst bei unserer Schwester-Publikation «Autobild».