Coworking-Spaces für reiche Norweger in Luzern: Jens Rugseth, Rune Syversen und Peter Straume gründen Bürogemeinschaft für Exilgemeinde

Die Schweiz ist zum Steuerparadies für reiche Norwegerinnen und Norweger geworden. Dutzende davon sind in den letzten Monaten ins Land gekommen, weil die Regierung in ihrem Heimatland unter anderem die Vermögenssteuer erhöhte. Die «Handelszeitung» hat als erstes Schweizer Medium über den nordischen Exodus berichtet. Besonders beliebt bei den gut situierten Zugezogenen ist nebst Lugano auch Luzern: Hier leben unter anderen Rune Syversen und Jens Rugseth, die im vergangenen Herbst mit der ersten grossen «Norweger-Welle» in die Schweiz gezogen sind. Die beiden sind ihrer Heimat als IT-Investoren bekannt, ihre Gesellschaft Karbon Invest wird in Oslo an der Börse gehandelt. Rugseths Vermögen beträgt offiziell knapp 600 Millionen norwegische Kronen (50 Millionen Franken) – tatsächlich dürfte der Wert seiner Besitztümer noch höher liegen. Auch Syversen gehört in seiner Heimat zur obersten Bevölkerungsschicht. Reiche Norweger haben genug von der Arbeit im Homeoffice In Luzern trifft das Duo derart viele Landsleute an, dass es nun für die Exilgemeinde eigene Arbeitsräume schafft. Mehrere seiner Kompatrioten hätten sich bei ihm über die Arbeit im Homeoffice beklagt, schreibt Jens Rugseth in einem E-Mail – das Homeoffice könne auf die Dauer eintönig wirken: «Sie wünschen sich ein Arbeitsumfeld, wo sie andere Leute mit dem gleichen Hintergrund treffen und mit ihnen zusammenarbeiten können.» Rugseth und Syversen kommen der wachsenden Gemeinschaft deshalb zu Hilfe: In Luzern haben sie eine GmbH mit dem Namen «Nordic Coworking Luzern» gegründet, wie im Handelsregister ersichtlich ist. Mit an Bord ist auch Peter Strume, Partner bei der norwegischen Investmentbank ABG Sundal Collier, der im vergangenen Dezember seinen Umzug bekannt gab. Strume hat Meiringen, unweit von Luzern im Berner Oberland gelegen, zum neuen Lebensmittelpunkt auserkoren. «Wir werden Coworking-Spaces in Luzern starten, in denen bis zu dreissig Leute Bürofläche mieten können», schreibt Jens Rugseth. «Hoffentlich wird das allen zugutekommen, die Geschäftsmöglichkeiten in der Schweiz und im Ausland entwickeln.» Der Start des Gemeinschaftsbüros ist laut Rugseth für Ende Sommer geplant. Ein guter Zeitpunkt, schliesslich könnte im Herbst die nächste «Norweger-Welle» kommen, wie eine Recherche der «Handelszeitung» zeigt. Das Mini-Norwegen in Luzern könnte dann sogar noch ein bisschen grösser werden.

Coworking-Spaces für reiche Norweger in Luzern: Jens Rugseth, Rune Syversen und Peter Straume gründen Bürogemeinschaft für Exilgemeinde

Norwegische Millionäre planen jetzt sogar Bürogemeinschaften in der Schweiz