Kristina Bazan und Xenia Tchoumi zählen zu den bekanntesten Influencern mit Schweizer Bezug. Fleissig füttern sie ihr Instagram-Profil mit Selfies. Ihr Kapital sind die vielen Follower, die sich gerne modisch inspirieren lassen.

Doch besonders viel Einfluss haben die zwei jungen Frauen gar nicht, wie ein Ranking der Uni St. Gallen und von der Influencerplattform Reachbird und Jung von Matt zeigt. Über den wahren Einfluss verfügen andere, vermeintlich Unbekannte. Die wahren Schweizer Influencer heissen Mango Butterfly, Sennarelax oder Debora Gabriella.

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Um aufzuzeigen, wer hierzulande wirklich zu den Meinungsmachern gehört, wurden im Rahmen des Rankings die Top-Influencer mit Hilfe mehrerer Indikatoren identifiziert. Ausgewertet wurden etwa die Resonanz auf einen Post, das Verhältnis von Kommentaren zu Likes und zur Follower-Zahl oder die Stimmung in den Kommentaren.
«Die Follower-Zahl spiegelt den wahren Einfluss nur begrenzt wider», erklärt Martin Faltl von der HSG. «Influencer mit einer grossen Anhängerschaft erreichen nicht automatisch auch eine grosse Masse.»

Qualität statt Quantität

Deshalb ist auch die in der breiten Öffentlichkeit weniger bekannte Lucia Viana alias Mango Butterfly mit nur 336 000 Followern einflussreicher als Kristina Bazan, die 2,3 Millionen Anhänger zählt.

Die meisten ihrer Beiträge zeigen die Brasilianerin Viana mit Wohnsitz am Zugersee auf Reisen: Hier ein Selfie mit Pudelmütze vor dem Matterhorn, dort eins am üppig gedeckten Frühstückstisch im Hotel soundso. Kooperiert hat die Wahlschweizerin schon mit Wäschehersteller Calida oder dem Tschuggen Grand Hotel. «Sie hat für eine Schweizerin eine sehr beachtliche Anzahl Follower auf Instagram. Zudem teilt sie unsere Werte von Swissness, gekoppelt mit Internationalität sowie Lifestyle», begründet Calida die Zusammenarbeit.

Auch sehr einflussreich, der Öffentlichkeit aber kaum bekannter ist Senai Senna alias Sennarelax. Der Schweizer postet vorwiegend hübsch hergerichtete Landschaftsbilder: So bekommen seine 888 000 Fans etwa die verwunschenen Gassen von Dubrovniks Altstadt oder verschneite Chalets auf der Bettmeralp zu sehen. 

Anders bei Debora Gabriella: Die junge Schweizerin präsentiert vorwiegend ihre Rückseite, mit Fokus auf ihren auffälligen und durchtrainierten Po. Ihr Erfolgsgeheimnis will sich einem nicht recht erschliessen, doch den immerhin 354 000 Followern scheints zu gefallen.

Zwei Top-Sportler an der Spitze

Ganz oben auf der Liste sind dann aber doch zwei bekannte Gesichter: Tennis-Ass Roger Federer und Fussballer Ivan Rakitic. Federers Account zieren Bilder aus dem Tennisalltag, meist mit Rolex am Handgelenk und Nikes an den Füssen. Entsprechend positiv reagieren die 4,6 Millionen Follower, kommentieren und liken viel. «Je aktiver die Community ist, desto mehr Einfluss schreiben wir der Person zu», sagt Faltl. 

Darum muss sich Barcelona-Legionär Rakitic trotz doppelt so vielen Followern geschlagen geben. Denn veröffentlicht Federer ein Bild, reagiert darauf etwa jeder Achte, bei Rakitic sind es deutlich weniger.