Zwei Dingen bleibt Subaru treu: Dem Allradantrieb für Personenwagen, mit dem die Marke einst weltweites Aufsehen erregte, und – auf die Schweiz bezogen – seiner Werbe-Ikone Bernhard Russi. Der Urner hat allerdings inzwischen sportliche Verstärkung durch den Tenniscrack Stan Wawrinka erhalten.

Russi wie Wawrinka sollen denn auch den hiesigen 4×4-Anhängern den neuen Subaru Levorg schmackhaft machen. Der Kombi löst den Bestseller Legacy ab, welcher nach zwei Jahrzehnten vor allem in Sachen Formen deutlich Staub angesetzt hat.

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Kräftig gezeichnete Karosserie

Deshalb haben die Designer gezielt an der Karosserie Hand angelegt. Sie wurde kräftiger gezeichnet, die Radkästen stärker betont, die Front- und Heckleuchten ebenso und der Kühlergrill mit verchromtem Rahmen versehen. Besonders hervor sticht bei der Ausgabe 2016 die Lufteinlassöffnung auf der Motorhaube.

Unangetastet liessen die Ingenieure anderseits das Kombikonzept. Auf ein Lavieren hin in Richtung Crossover, wie es heutzutage bei zahlreichen Herstellern Mode ist, wurde bewusst verzichtet. Das ist für die Exportmärkte in Europa, speziell für die Schweiz, von Bedeutung. Denn die Schweiz ist ein ausgesprochenes Kombiland. Vom Legacy wurden seit seiner Lancierung hierzulande mehr als 70'000 Einheiten verkauft.

Die Vorteile des Kombi ausnutzen

Das klassische Mehrzweckauto weist mehrere Vorteile gegenüber einem Crossover oder einem Sport Utility Vehicle (SUV) auf, beispielsweise was die Platzverhältnisse betrifft. Auch die Fensterflächen sind meist deutlich grösser. Damit ist die Rundumsicht besser, besonders wenn der Fahrer über die Schulter schräg nach hinten blicken muss. Denn in einem Kombi wird die Sicht in den allermeisten Fällen nicht durch eine breite C-Säule behindert.

Und in einem Crossover oder SUV ist der Platz im Stauraum – bei normaler Sitzkonfiguration – vielfach nicht grösser als in einer Limousine. Die Norm sind 400 bis 500 Liter. Der Levorg bietet jedoch mit vier oder fünf Insassen bereits 522 Liter Kofferraumvolumen. Werden die Lehnen der Rücksitze umgelegt, steht ein Stauraum bis zu 1446 Litern zur Verfügung. Das bei einem völlig ebenen Boden, was bei der Konkurrenz nicht selbstverständlich ist.

Trend gebrochen

Zudem haben Toyotas Ingenieure mit einem Trend gebrochen. Ihre Devise hiess nicht «Mehr und immer grösser». Der Levorg ist im Vergleich zu seinem Vorgänger Legacy etwas weniger raumgreifend ausgefallen, in der Länge um 9 Zentimeter (neu 4,69 Meter), in der Breite um 4 Zentimeter (1,78 Meter).

Dennoch bleibt für die im Fond sitzenden Mitfahrer keineswegs weniger Platz. Im Gegenteil: Die Beinfreiheit konnte um willkommene 20 Millimeter erweitert werden. Ein Auto muss also keineswegs immer länger und breiter ausfallen.

Fahrverhalten verdient Note gut

Für den Antrieb ist Subaru bei Bewährtem geblieben. Zum Einsatz kommt der bekannte 4-Zylinder-Benziner zwar gründlich überarbeitet, aber in traditioneller Boxerbauweise (Hubraum 1,6 Liter, Leistung 170 PS). Die Motorleistung ist eher moderat, bedenkt man, dass einige Konkurrenten aus demselben Hubraumvolumen 200 und mehr Leistungs-PS herauskitzeln, teilweise dank Dieselmotor mit Turboaufladung. Die Frage stellt sich, ob das auf Dauer gut geht, insbesondere was die Standhaftigkeit dieser aufgepeppten Triebwerke betrifft.

Wie fährt sich der neue Subaru Levorg? In aller Kürze auf den Punkt gebracht: Einfach gut. Werbesprüche von einem dynamischen Auto, das sich in den Kurven im Asphalt festkrallt, hat der Levorg nicht nötig. Das Fahrzeug hält auf der Strasse zuverlässig seine Spur. Im Gelände kommt der Kombi zügig vorwärts, dies dank seinem bewährten Allradantrieb. Dennoch mutiert der Levorg nicht zum Geländewagen. Der aktuellste Subaru lässt sich unaufgeregt fahren. Mit sehr viel noblem, japanischem Unterstatement eben.

Aussichten 2016

Markt Schweiz
Subaru hat 2015 hierzulande 6011 Fahrzeuge (–4,2 Prozent) verkauft. Der Importeur hofft, 2016 vom neuen Levorg bis zu 1600 Fahrzeuge abzusetzen, doppelt so viele wie zuletzt vom Legacy.
Verbrauch
Der Benziner schluckt nach europäischen Normen 6,9 Liter auf 100 Kilometer, die Kraftübertragung besorgt ein 6-Stufen-Automat.
Preis
Der Levorg kostet zwischen 27'900 und 37'700 Franken.