Ein Disclaimer vorweg: Ich bin, wenn es um Volvo geht, vielleicht nicht ganz objektiv; ich habe ein kleines Faible für die Marke. Den legendären Volvo P1800, in den sechziger Jahren von Schauspieler Roger Moore alias Simon Templar in einer TV-Krimiserie gefahren, zähle ich zum Beispiel zu den zehn schönsten Autos der Geschichte. Und jahrelang fuhr ich selber eines dieser unkaputtbaren V70-Modelle. Mit viel Platz, genug Leistung und null Bling-Bling.

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Volvos sind kleine Heimlifeisse. Das alte Image als Schwedentraktor ist zwar noch nicht restlos abgeschüttelt, es hat aber auch etwas Sympathisches. Der Ruf rührt übrigens unter anderem daher, dass der Kombi seinerzeit oft von Bauern gefahren wurde, weil er als einziger Wagen galt, der vier Milchkessi aufrecht nebeneinander transportieren kann.

Gut versteckte sportliche Kraft

Volvos passen gut in die Schweiz: Sie sind sicher, unauffällig, robust. Und sie sind, wie gesagt, mitunter wahre Heimlifeisse: Manche haben unter der Haube so viel Pferdchen, dass sie beim Ampelstart auch mal einen Porsche-Fahrer ins Schwitzen bringen können. Doch die sportliche Kraft sieht man dem Auto nicht wirklich an.

Genau darum ist gerade auch das SUV-Modell beliebt im Land. Erstaunliches Phänomen dabei: Einige Zeitgenossen sehen im SUV generell sozusagen die automobile Inkarnation des Bösen. Steht aber Volvo auf dem Kühler, geht das Auto imagemässig flott als cooler Familienwagen durch. So etwas schafft nur der Schwede. Eben erreichte der Wagen am Genfer Automobilsalon Platz zwei beim Car-of-the-Year-Wettbewerb, ein ausgezeichnetes Resultat.

Sicherheit seit eh und je zentral

Doch steigen wir mal ein. Das Auto ist gross und steht auf hohen Beinen; der Überblick ist super. Laderaum ist üppig vorhanden, da kann man problemlos auch einmal zum Baumarkt fahren und ein paar sperrige Geräte für den Garten einladen. Der Motor geht schwer in Ordnung: 235 PS werden auf alle vier Räder übertragen, das gibt Schub, wenn Schub gefragt ist.

Ich bin mit dem Wagen ins Vallée de Joux gefahren, wo bekanntlich feine Schweizer Uhren gebaut werden. Das Wetter war schlimm, es gab mal Schnee, mal Regen – so ziemlich die fiese Mischung. Der XC90 bewältigte das problemlos. Nicht zuletzt dank allerlei elektronischen Helferlein. Volvo hat schliesslich nicht nur den Gurt fürs Automobil erfunden, sondern investiert seit je stark in die Sicherheit.

Volvo XC90 T6

Antrieb: 2-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor mit Kompressor und Turbolader
Verbrauch: 7,7 Liter
Leistung: 235 PS (320 kW)
Beschleunigung 0–100 km/h: in 6,5 s
Höchstgeschwindigkeit: 230 km/h
Preis: ab 66 800 Franken

 

 

Pierre-André Schmitt fährt seit 35 Jahren Auto. Ebenso lange ist er Journalist. In der «Bilanz» schreibt er über Luxus und Uhren.