Betrachtet man die Top-30-Liste der mächtigsten Witschaftsführer, so stellt man fest, dass nur ganz wenige – darunter eben Daniel Vasella – sich auch pointiert zu Fragen ausserhalb des eigenen Bereichs äussern und damit Zustimmung oder Ablehnung ernten, jedenfalls aber Beachtung. Das Stichwort der Beachtung erklärt, warum etwa der Privatbankier Konrad Hummler auf Anhieb einen Spitzenplatz erringen konnte: Er hat sich nicht nur kontradiktorisch mit etablierten Organisationen angelegt, er hat sich auch pointiert zu Fragen ausserhalb seines Kerngeschäfts geäussert und engagiert.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Insignien der Macht sind auch Reputation, Kredibilität und Integrität. So ist es zu interpretieren, dass die jüngere Generation diejenige des Filzes ablöst; Peter Wuffli ist der einzige ehemalige McKinsey-Spitzenmann, der es in die Ranking-Spitzengruppe geschafft hat.

Die überraschenden Beispiele von Konrad Hummler und Conrad Meyer (als NZZ-Präsident hat er rund um das Jubiläum des Blattes viele bedeutende Plattformen klug genutzt) sind gar nicht so überraschend; sie machen vielmehr deutlich, dass zur Macht besonders auch die öffentliche Wahrnehmung und die damit verbundene Stärke als Meinungsmacher gehören. Der Auftritt allein genügt nicht, er ist bestenfalls das Schmiermittel; auch die Inhalte müssen stimmen. Voraussetzung ist und bleibt aber der Erfolg, um Einfluss nehmen zu können. Das widerspiegelt die Liste der Top 50.

Peter Schürmann, Jury-Mitglied

Rang 2005 (Rang 2004)
Name Vorname (Alter, Nationalität)
Funktion und Firma
(Börsenwert in Mio. Fr. per 30.6.2004 / Anzahl Mitarbeiter 2003)

1 (1)
Vasella Daniel (51, CH)
VR-Präsident und CEO Novartis (153 441 / 78 541)
Daniel Vasella ist der einzige Schweizer Manager ausserhalb der Finanzbranche, der auch in den USA ein Begriff ist. Dies verleiht seiner Stimme Gewicht weit über seinen eigentlichen Wirkungsbereich hinaus. Dass er das Generikageschäft unter dem Dach der Novartis zu einem Milliardenbusiness gebündelt hat, zeigt, dass er bei der
Konsolidierung der Pharmabranche neue Wege gehen will. Die zunehmende Kritik an seinem Doppelmandat als CEO und Präsident könnte sich zu seinem grössten Risiko auswachsen. Note 9,10

2 (3)
Ospel Marcel (55, CH)
VR-Präsident UBS (99 155 / 65 921)
Marcel Ospel ist der unbestrittene starke Mann der grössten Schweizer Bank. Die UBS ist strategisch hervorragend positioniert sowie geschäftlich äusserst erfolgreich und perfektioniert mit ihrer One-Brand-Strategie den globalen Auftritt. Dass sich der Präsident konsequent auf sein eigenes Unternehmen fokussiert und VR-Mandate in anderen Grossunternehmen ablehnt, ermöglicht Ospel ein hohes Mass an persönlicher Unabhängigkeit – er ist in dieser Hinsicht die Ausnahme unter den Schweizer Topmanagern.
Note 8,88

3 (11)
Wuffli Peter (47, CH)
CEO UBS (99 155 / 65 921)
Peter Wuffli ist praktisch der einzige Ex-McKinsey-Berater, der sich an der Spitze eines Schweizer Blue Chips hat halten können. Das kommt nicht von ungefähr: Die Performance der Bank gibt ihm Recht. Mit dem Erfolg im Rücken hat Wuffli auch persönlich an Statur und persönlicher Visibilität gewonnen. Zunehmend äussert er sich auch zu bankfremden Belangen, etwa indem er sich als Supporter des Freisinns outet und damit dessen Abwehrkampf als Partei der Wirtschaft gegen die aufstrebende SVP unterstützt. Note 8,19

4 (2)
Brabeck-Letmathe Peter (60, A)
CEO und VR-Präsident Nestlé
(134 030 / 253 000), Vizepräsident Credit Suisse Group (53 227 /
60 837), Vizepräsident «Winterthur» (– / 20 281), VR Roche
Holding (113 478 / 65 357)
Der Nestlé-Chef ist zwar mit einigem öffentlichem Getöse auch zum Präsidenten gewählt worden und herrscht nun im Doppelmandat über den grössten Nahrungsmittelkonzern der Welt. Doch ob das auch langfristig seinen Einfluss absichern kann, hängt stark ab von seinem persönlichen Umgang mit den Kritikern seiner Machtfülle als Konzernchef und Präsident. Denn Peter Brabeck-Letmathe ist mit seinen Mandaten bei Nestlé, CS und Roche der letzte Exponent dieser ehemals traditionellen Achse der Machtballung in der Schweizer Wirtschaft. Note 8,12

5 (5)
Kielholz Walter B. (54, CH)
VR-Präsident Credit Suisse Group (53 227 / 60 837), VR-Präsident «Winterthur» (– / 20 281),
VR Swiss Re (26 199 / 7949)
Walter Kielholz hat das Präsidium der zweitgrössten Schweizer Bank in einer schwierigen Phase nach der Ära Lukas Mühlemann übernommen. Dass unter dem neuen Präsidenten eine neue Zeitrechnung begonnen hat, illustriert der Umstand, dass die Investmenttochter CS First Boston, die lange Jahre ein Eigenleben geführt hatte, in den Bankkonzern integriert worden ist. Kielholz ist es gelungen, die Bank mit einer neuen Führung zu stabilisieren. Einziger Wermutstropfen: Konkurrentin UBS ist ihr enteilt. Note 8,05

6 (7)
Spuhler Peter (46, CH)
CEO und VR-Präsident Stadler Rail (– / 925),
VR Von Roll Holding (138 / 2043),
VR UBS (99 155 / 65 921)
Peter Spuhler ist eine unternehmerische Saftwurzel, die dieses Land in der Vergangenheit zu Dutzenden hervorbrachte, die heute aber eher dünn gesät sind. Er produziert Schienenfahrzeuge, ein traditionelles schweizerisches Ingenieursprodukt, und behauptet sich als letzter einheimischer Produzent der Branche auf dem Weltmarkt. Zum Gesamtkunstwerk Spuhler gehört, dass er als Milizpolitiker für die SVP im Nationalrat politisiert und auch auf diesem Feld von den Zürcher SVP-Gewaltigen recht unabhängig agiert. Note 7,83

7 (18)
Alder Jens (47, CH)
CEO Swisscom (27 408 / 19 804)
«Mal Adler, mal Alder» überschrieb die «Weltwoche» ein Porträt über den Swisscom-Chef. Präzise Worte. Im Ausland ist er Adler, will über Akquisitionen in den Telekom-Märkten des Ostens landen, hat dies bei Telekom Austria und Cesky Telekom auch versucht und ist abgeblitzt. Alder wird wieder aufsteigen und die Beute im Osten zunächst umkreisen und dann ergreifen. Im Inland ist er Alder, ein aufstrebender Manager einer jüngeren Generation, der den ehemaligen Monopolisten mit List und Druck Richtung Markt trimmt.
Note 7,52

7 (10)
Gehrig Bruno (58, CH)
VR-Präsident Swiss Life Holding (5833 / 1192),
VR-Vizepräsident Roche Holding (113 478 / 65 357)
Bruno Gehrig, Ex-Notenbanker mit CVP-Parteibuch, ist in der obersten Etage des Wirtschaftsestablishments angekommen: Bei Swiss Life ist er Präsident und hat die Firma zusammen mit CEO Rolf Dörig stabilisiert; bei Roche ist er Independent Lead Director und wacht über die Einhaltung der Corporate-Governance-Regeln, da Franz B. Humer in Personalunion als Präsident und CEO amtet. Dadurch hat Gehrig zweifellos persönliche Statur gewonnen, auch wenn ihm eine entsprechende öffentliche Visibilität noch etwas abgeht. Note 7,52

7 (13)
Ackermann Joe (57, CH)
CEO Deutsche Bank
(53 736 / 67 682)
Sein unbedachtes Victory-Zeichen während des Mannesmann-Prozesses, das als fotografisches Zeitdokument um die Welt gegangen ist, war der persönlichen Reputation von Josef Ackermann nicht förderlich, und seine Jobs kostenden Umbaupläne in der Deutschen Bank haben seinen Einfluss auf dem Bankenplatz Frankfurt geschmälert. Die Kritik liess nicht lange auf sich warten: «Ist Ackermann der falsche Chef?», fragte etwa das «Manager-Magazin», und das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» titelte: «Macht ohne Kontrolle». Trotzdem ist Ackermann der prominenteste Schweizer Manager im Ausland, der auch in den USA als Schwergewicht in der globalen Bankenszene wahrgenommen wird. Innerhalb der grössten deutschen Bank hat Ackermann seine Widersacher inzwischen aus dem Konzern gedrängt – untrügliches Zeichen dafür, dass seine Hausmacht noch immer intakt ist. Note 7,52

10 (8)
Bertarelli Ernesto (39, CH)
VR-Delegierter Serono
(12 716 / 4597),
VR UBS (99 155 / 65 921)
Ist einer jung, gut aussehend und vermögend, garantiert dies per se noch keinen Einfluss im Kreis der Wirtschaftselite. Doch in Kombination mit dem Sieg im America’s Cup mit der «Alinghi»-Crew ergibt dies im Fall Ernesto Bertarelli die Aura des Erfolgreichen. Als Serono-Präsident steht er einer Ikone der Biotech-Branche vor. Grund genug für UBS-Präsident Marcel Ospel, Bertarelli in den VR seiner Bank zu holen und mit «Alinghi»-Sujets eine weltweite UBS-Werbekampagne zu lancieren. Note 7,50

11 (20)
Dörig Rolf (48, CH)
CEO Swiss Life Holding
(5833 / 1192)
Der promovierte Jurist Rolf Dörig ist ein bodenständiger Schweizer, überzeugter Anhänger des Milizsystems und vereinigt damit in seiner Person die Vorteile und Risiken eines typisch helvetischen Managers, wie er heute eher selten wird: Als Oberst im Generalstab und mit Engagements beim Arbeitgeberverband, der Zürcher Stadtzunft, der Tonhalle-Gesellschaft oder beim Grasshopper-Club Zürich verfügt Dörig über ein engmaschiges Beziehungsnetz im Inland – mit dem Risiko, dass die Ämterhäufung zu Interessenkonflikten und Zeitknappheit führen könnte. Angesichts einer in diesen Belangen sensibilisierten Öffentlichkeit ist das ein kritischer Punkt auf der ansonsten reinen Weste des Rolf Dörig. Positiv auch, dass es ihm gelungen ist, den schlingernden Swiss-Life-Konzern operativ wieder auf Kurs zu bringen, auch wenn die Zahlen vom Finanzertrag beeinflusst sind. Note 7,48

12 (30)
Grübel Oswald J. (61, D)
CEO Credit Suisse Group
(53 227 / 60 837)
Der gebürtige Ostdeutsche Oswald Grübel hat als Nachfolger des glücklosen ehemaligen McKinsey-Beraters Lukas Mühlemann einen schwierigen Job übernommen und im wahrsten Sinne des Wortes das Beste daraus gemacht. Die Credit Suisse Group ist operativ wieder auf Kurs und strategisch auf dem Weg: Die «Winterthur» soll an die Börse gebracht und die Investment-Bank CS First Boston in den Konzern integriert werden. Damit vollzieht Grübel gleichzeitig den Bruch mit der seinerzeit von Rainer E. Gut initiierten Strategie. Note 7,45

13 (19)
Humer Franz B. (58, CH)
VR-Präsident und CEO Roche
Holding (113 478 / 65 357)
Trotz Doppelmandat und jährlichen Salärbezügen in zweistelliger Millionenhöhe hat der VR-Präsident und Konzernleitungsvorsitzende von Hoffmann-La Roche, Franz Humer, allen Grund zum Lachen. Im Bemühen, die Menschheitsgeissel Krebs medikamentös in den Griff zu bekommen, eilt der von ihm geführte Pharmakoloss von Erfolg zu Erfolg, was dem gebürtigen Österreicher eine Menge positiver Resonanz garantiert. In der Forschungspipeline der Roche-Tochter Genentech schlummern Substanzen, die Erinnerungen an die goldenen Jahre vor Ablauf des Valium-Patents wach werden lassen. Note 7,40

14 (54)
Soiron Rolf (60, CH)
VR-Präsident Holcim (15 658 /
48 220), VR-Präsident Nobel
Biocare Holding (5011 / 1363),
VR-Präsident Lonza Group
(3201 / 5659)
Rolf Soiron ist der einzige Schweizer Verwaltungsrat, der drei Grosskonzerne gleichzeitig präsidiert. Bei allen drei wartet viel Arbeit auf den 60-jährigen Basler: Der Zementmulti Holcim muss milliardenschwere Akquisitionen verdauen. Bei Nobel Biocare, dem weltgrössten Hersteller von Dentalimplantaten, gilt es, den rasanten Wachstumskurs zu halten. Und bei seinem jüngsten Präsidium, dem Chemiekonzern Lonza, wagt Soiron nach überstandener Krise nun einen neuen Aufbruch. Trotz der immensen Verantwortung wirkt der promovierte Historiker, der seine Karriere ursprünglich bei Sandoz machte, ruhig und überlegt. Soirons Weggefährten loben zudem seine analytische Brillanz und sein Geschick im Umgang mit Menschen. Note 7,38

15 (15)
Tanner Ernst (58, CH)
VR-Präsident und CEO Lindt & Sprüngli (3092 / 6011), VR Credit Suisse Group (53 227 / 60 837),VR Swatch Group (10 039 / 20 707)
Uhren, Banken, Schokolade: Ernst Tanner ist in allen drei helvetischen Klischeebranchen zu Hause. Mit der Credit Suisse und der Swatch Group sitzt er im Verwaltungsrat von zwei der wichtigsten Schweizer Unternehmen. Die Glaubwürdigkeit aber verdankt er seiner Leistung bei Lindt & Sprüngli: Dort führt Tanner mit fast uneingeschränkter Machtfülle das Unternehmen von Rekordjahr zu Rekordjahr und erbringt so den Beweis, dass man auch ohne gute Corporate Governance höchst erfolgreich sein kann. Dass er letztes Jahr nach den Buchhaltungsturbulenzen aus dem VR der Adecco ausgeschieden ist, hat seinem Machtnetz kaum geschadet. Note 7,36

16 (34)
Kudelski André (44, CH)
VR-Präsident und CEO Kudelski SA (1854 / 1400), VR Swiss International Air Lines (515 / 8072), VR Nestlé (134 030 / 253 000)
Von seinem Nimbus als Tüftler und Vorzeigeunternehmer hat André Kudelski 2003 einiges eingebüsst; damals brach, entgegen seinen Prognosen, der Ertrag in der gleichnamigen Firmengruppe ein. Doch der Waadtländer wetzt die Scharte zusehends aus. Bereits 2004 meldete sich der Konzern mit einem Rekordergebnis zurück. Wegen Meinungsverschiedenheiten in der Allianzfrage hat sich Kudelski aus dem Swiss-Verwaltungsrat verabschiedet. Dafür schrieb er sich, zusammen mit anderen prominenten Wirtschaftsführern, als Mitglied im neu gegründeten Verein «Freunde der FDP» ein. Note 7,33

17 (38)
Hummler Konrad (52, CH)
VR-Präsident Bank Wegelin & Co. (– / 230), VR NZZ (326 / 1990),
VR Habib Bank (– / 45)
Als Hummler 1991 als Chef und Teilhaber bei der traditionsreichen St. Galler Privatbank Wegelin einstieg, zählte sie 30 Mitarbeiter, heute sind es 230. Er wirkt zudem seit 2004 als Mitglied im Bankrat der Schweizerischen Nationalbank und gilt als einer der wichtigsten Taktgeber im Bankbusiness. Seine Anlagekommentare geniessen in der Finanzbranche den Status einer Pflichtlektüre. Als Verwaltungsrat der «Neuen Zürcher Zeitung» kann er auch im Medienbereich Wirkung entfalten. Note 7,17

18 (25)
Jacobs Klaus J. (68, CH)
Co-Präsident Adecco (11 679 /
28 000), Investor Barry Callebaut (1523 / 7837)
Klaus J. Jacobs ist bekannt dafür, dass er sich nicht in fremde Verwaltungsräte setzt, aber seine eigenen Unternehmen umso mehr durchknetet, wenn es denn sein muss. So geschehen im letzten Jahr, als er nach den Buchhaltungsturbulenzen bei Adecco zurück in den VR stürmte und dort das Co-Präsidium übernahm, um das Unternehmen aus der Krise zu steuern. Auch bei Barry Callebaut, dem grössten Schokoladenproduzenten der Welt, achtet der Milliardär mit Argusaugen darauf, dass sich sein Investment so entwickelt, wie er sich das vorstellt. Note 7,12

19 (14)
Loosli Hansueli (49, CH)
CEO Coop Schweiz (– / 41 249)
Nachdem ihm anscheinend alles mühelos gelungen ist, steht Coop-Chef Hansueli Loosli nun plötzlich im Gegenwind. Erstmals in seiner achtjährigen Amtszeit musste er einen Umsatzrückgang hinnehmen. Neben dem Hochpreisimage von Coop bereitet auch das Warenhausgeschäft Sorgen. Die Integration der akquirierten EPA verläuft harziger als erwartet. Als zupackender Macher geht Loosli die Baustellen jedoch resolut an. Mit der Lancierung einer neuen Billiglinie hat Coop auf die verschärfte Konkurrenz der Discounter reagiert. Einen Coup landete Loosli zudem mit dem kürzlich abgeschlossenen Joint Venture mit der deutschen Rewe im Bereich Gastro-Versorgung. Note 7,05

20 (6)
Hayek Nicolas G. (77, CH)
VR-Präsident Swatch Group
(10 039 / 20 707),
VR-Präsident und -Delegierter Hayek Engineering (– / 150)
Auch mit 77 Jahren tritt er kein bisschen kürzer: Den CEO-Job bei der Swatch Group mag er vor zweieinhalb Jahren an seinen Sohn abgegeben haben, aber dafür ist Nicolas G. Hayek sen. (intern nur «der Alte» genannt) im Unternehmen so aktiv wie eh und je. Nicht nur, dass er die Swatch Group nach wie vor präsidiert, auch in nicht weniger als 55 Unternehmen sitzt er im VR, die allermeisten sind Töchter der Swatch Group. Als beständiger Mahner in Sachen Notenbankpolitik, Unternehmertum und Swissness findet er viel Gehör in den Medien, wenig allerdings an den Schaltstellen der Macht, auch wenn sich viele Politiker mit dem unkonventionellen Unternehmer schmücken wollen. Note 7,02

21 (9)
Dormann Jürgen (65, D)
VR-Präsident ABB
(14 182 / 116 464),
VR Adecco (11 679 / 28 000)
Nach erfolgreichem Turnaround hat Jürgen Dormann den CEO-Posten bei ABB abgegeben und sich auf den Sessel des VR-Präsidenten zurückgezogen. Das hat ihn auf der Mächtigstenliste gleich zwölf Plätze gekostet, obwohl er im Hintergrund nach wie vor sehr präsent ist und kein strategischer Entscheid im Industrieunternehmen ohne ihn gefällt wird. Auch sein Einsitz im VR der Adecco, immerhin dem grössten Zeitarbeitsunternehmen der Welt, hat seinen Machtverlust nicht kompensiert. Note 6,98

22 (61)
Kindle Fred (46, CH)
CEO ABB (14 182 / 116 464)
Er ist der Aufsteiger des Jahres in der Liste der mächtigsten Schweizer Wirtschaftsführer: Mit seiner überraschenden Berufung zum CEO der ABB hat der ehemalige Sulzer-Chef Fred Kindle seine Position deutlich ausgebaut, auch wenn er mit Jürgen Dormann einen starken VR-Präsidenten über sich hat. Kindle beschränkt sich dabei auf seinen Job als CEO von ABB; für weitere VR-Positionen hat er (noch?) keine Kapazität. Note 6,93

23 (45)
Hayek Nick (50, CH)
CEO Swatch Group
(10 039 / 20 707)
Seit zwei Jahren leitet der ehemalige Filmregisseur die Swatch Group, und er gewinnt dabei mehr und mehr an Statur. Kein Wunder, arbeitet sich Nick Hayek jr. in der Mächtigstenliste beständig nach oben. Und das, obwohl er wie sein Vater keine VR-Mandate ausserhalb der eigenen Unternehmensgruppe annimmt. Seine Macht beschränkt sich daher auf die Uhrenbranche, ins Wirtschaftsestablishment ist er bisher nicht vorgedrungen. Und das wird vermutlich auch so bleiben. Note 6,79

23 (38)
Hauser Claude (62, CH)
Präsident Migros-Genossenschafts-Bund (– / 61 486)
Der Migros-Präsident Claude Hauser hält sich gerne diskret im Hintergrund. Dabei geht leicht vergessen, dass der Genfer wesentlich zur Top-Form des orange Riesen beigetragen hat. So gelingt es der Migros nicht nur, dem Erzrivalen Coop wieder Marktanteile abzujagen, auch die Führungsequipe wurde mit Erfolg erneuert. Die Wahl von Herbert Bolliger als Nachfolger des abtretenden CEO Anton Scherrer hat viel Lob geerntet. Hauser gilt als Garant für die Kontinuität bei der Migros. Bekannt sind insbesondere seine Vorbehalte gegen eine allzu starke Zentralisierung der Konzernstruktur. Note 6,79

23 (42)
Pieper Michael (59, CH)
CEO und VR Franke Holding
(– / 5568), VR-Vizepräsident Forbo Holding (427 / 5689), VR Swiss International Air Lines (515 / 8072), VR Hero (– / 3337)
Er ist inzwischen auch jenen ein Begriff, die mit Wirtschaft nicht viel am Hut haben. Seit Michael Pieper den Bodenbelagshersteller Forbo vor dem Zugriff der britischen Finanzgesellschaft CVC Capital gerettet hat, gilt er als Supermann der Unternehmer. Mit dem Sieg vermochte Pieper seinen Einfluss zu konsolidieren. Nun kann sich Pieper, der in der BILANZ-Liste der 300 Reichsten mit einem Vermögen von 1 bis 1,5 Milliarden Franken geführt wird, wieder seiner Passion zuwenden: der in seinem Besitz stehenden Küchentechnik-Gruppe Franke. Note 6,79

26 (51)
Meyer Conrad (55, CH)
VR-Präsident NZZ (326 / 1990),
VR KJ Jacobs (– / k.A.)
Nur ein kleines Formtief; mehr war es wohl nicht, als Conrad Meyer vor knapp einem Jahr wegen vermeintlicher Unstimmigkeiten in den Adecco-Büchern zusammen mit anderen Verwaltungsräten den Hut nehmen musste. Möglicherweise hat der Professor der Betriebswirtschaft und Bruder des Ciba-Chefs Armin Meyer den Verlust des Verwaltungsratssitzes mit etwelcher Erleichterung registriert, denn er ist mit Ämtern auch so schon schwer beladen. Seine Aufgabe als VR-Präsident der NZZ wird auch nicht einfacher; ab Anfang 2006 leitet neu ein Dreiergremium die Mediengruppe. Note 6,67

26 (57)
Tettamanti Tito (74, CH)
Investor
Der Tessiner Investor Tito
Tettamanti ist mit einem Anteil von 32 Prozent Grossaktionär beim Zürcher Jean Frey Verlag, der unter anderem die BILANZ herausgibt. Auch an mehreren Schweizer Industrieunternehmen wie Sarna, SIG oder Ascom ist er mit massgeblichen Aktienbeteiligungen engagiert. Er nimmt in diesen Firmen seine Rolle als Aktionär sehr aktiv wahr. Er ist zudem Autor mehrerer wirtschaftspolitischer Schriften, unter anderem «Die sieben Sünden des Kapitals», 2003 im BILANZ-Verlag erschienen. Note 6,67

28 (24)
Weibel Benedikt (57, CH)
CEO SBB (– / 28 707)
Die Pensionskasse seiner SBB bleiben ein derart grosses Sorgenkind, dass sogar er von einem «existenziellen Problem» spricht und Bundesgarantien verlangt. Dafür ist Benedikt Weibel der letzte Fahrplanwechsel bestens gelungen, und die Kritik an der Kundenfeindlichkeit der SBB nimmt stetig ab. Ohnehin geniesst der oberste Bähnler im Land traditionell eine enorme Wertschätzung, und sein jovialer Umgang wird sehr geschätzt. Note 6,64

29 (27)
Oehler Edgar (63, CH)
VR-Präsident und CEO AFG Arbonia-Forster-Holding
(347 / 3382)
Es läuft wie geschmiert für den ehemaligen CVP-Politiker, Ende April wurde er sogar mit der UBS Key Trophy als bester Rheintaler Unternehmer des Jahres 2005 ausgezeichnet. Was eine Untertreibung ist, Oehler brilliert auch als nationaler Unternehmer und durfte kürzlich zu Recht auf ein «sehr gutes Geschäftsjahr» zurückblicken. Besonders aufgefallen ist letztes Jahr sein Kauf der Ego Kiefer, um dem Unternehmen aus der Erb-Gruppe eine «Fremdbestimmung» zu ersparen. Note 6,62

30 (50)
Schmid Andreas (47, CH)
VR-Präsident Barry Callebaut (1523 / 7837), VR-Präsident Flughafen Zürich (531 / 1288), VR-Präsident Kuoni Reisen Holding (1725 / 7931)
Sein Aufstieg schien unaufhaltsam zu sein, nun hat Andreas Schmid doch den einen oder anderen Dämpfer abgekriegt. Als Verwaltungsrat der Adecco wurde er in die Wüste geschickt, Kuoni und der Flughafen Zürich bleiben schwierige Sorgenkinder. Auch bei Barry Callebaut hat Schmid eine schwierige Aufgabe: Das kommende Jahr wird nicht einfach für den einstigen Strahlemann. Note 6,60

31 (12) Meyer Armin (55, CH)
VR-Präsident und CEO Ciba Spezialitätenchemie
(6389 / 18 658)
Note 6,55

32 (–) Schneider-Ammann Johann N. (53, CH)
Besitzer Ammann-Gruppe (– / 1340),
VR-Präsident Nobel Biocare Holding (5011 / 1363),
VR-Präsident Lonza Group (3201 / 5659)
Note 6,52

33 (77) Watter Rolf (47, CH)
Anwaltskanzlei Bär & Karrer (– / k.A.),
VR-Präsident Forbo Holding (427 / 5689),
VR Zurich Financial Services (28 477 / 58 667),
VR Cablecom (– / 1466),
VR Syngenta (11 819 / 21 457)
Note 6,50

34 (25) Bär Raymond J. (45, CH)
VR-Präsident Julius Bär Holding (3742 / 1766)
Note 6,45

35 (52) Rauh Markus (65, CH)
VR-Präsident Unaxis Holding (1994 / 6456),
VR Leica Geosystems Holdings (615 / 2461)
Note 6.43

36 (37) Gygi Ulrich (58, CH)
CEO Die Post (– / 43 416)
Note 6,40

36 (–) Borel Daniel (55, CH)
VR-Präsident und Gründer
Logitech International ( 2730 / 5860),
VR Nestlé (134 030 / 253 000),
VR Phonak Holding (2550 / 2523),
VR Julius Bär Holding (3742 / 1766)
Note 6,40

38 (49) Held Thomas (59, CH)
Direktor Avenir Suisse (– / 12)
Note 6,33

39 (20) Böckli Peter (69, CH)
Aktienrechtler, Vizepräsident UBS (99 155 / 65 921),
VR Nestlé (134 030 / 253 000),
VR-Vizepräsident Rolex (– / k.A.)
Note 6,24

40 (33) Feller Kurt E. (67, CH)
VR-Präsident Geberit (3474 / 4419),
VR-Präsident Rieter Holding (1478 / 13 316),
VR-Vizepräsident Ciba Spezialitätenchemie
(6389 / 18 658)
Note 6,21

41 (63) Schmidheiny Thomas (59, CH)
Aktionär Holcim (15 658 / 48 220)
Note 6,20

42 (–) Vincenz Pierin (48, CH)
Vorsitzender der Geschäftsleitung
Raiffeisen-Gruppe (– / 6058)
Note 6,19

43 (62) Gaydoul Philippe (33, CH)
CEO Denner (– / 2205)
Note 6,10

43 (–) Franz Christoph (45, D)
CEO Swiss International Air Lines (515 / 8072)
Note 6,10

43 (67) Vögeli Hans F. (63, CH)
VR-Präsident ZKB Finanz Vision (645 / k.A.),
VR-Präsident ZKB Pharma Vision (1029 / k.A.)
Note 6,10

46 (15) Villiger Kaspar (64, CH)
Alt-Bundesrat, VR NZZ (326 / 1990),
VR Swiss Re (26 199 / 7949),
VR Nestlé (134 030 / 253 000)
Note 6,07

46 (17) Marchionne Sergio (52, CH)
CEO Fiat (8516 / 160 549),
VR Serono SA (12 716 / 4597),
VR SGS Socitété Générale de Surveillance
Holding (5350 / 32 436)
Note 6,07

48 (55) Schindler Alfred N. (55, CH)
VR-Präsident Schindler Holding (4648 / 39 727)
Note 6,05

49 (92) Basan Donald (58, CH)
CEO Metro International (– / 242 010)
Note 6,03

50 (–) Straumann Thomas (41, CH)
Mehrheitseigentümer und VR Straumann Holding
(3900 / 845)
Note 6,02