Das von BMW mit grossem Werbeaufwand angepriesene Elektroauto i3 hat bei Crashtests des ADAC nicht die volle Punktzahl erreicht. Die in Teilen aus Karbon bestehende Karosserie des Wagens habe sich bei Kollisionsversuchen zwar als stabil erwiesen, jedoch lasse der Fußgängerschutz zu wünschen übrig, monierte der Automobilclub in München.

Die ADAC-Prüfer kritisierten vor allem, dass die Vorderkante und die Ränder der Motorhaube sowie die Pfosten der Windschutzscheibe zu hart seien und sich Fußgänger bei einem Unfall daran verletzen könnten. «Dies ist ein Manko, gerade weil der Elektro-BMW als modernes Auto für Metropolen konzipiert wurde», teilte der ADAC mit. Deshalb seien nur vier der fünf möglichen Sterne vergeben worden.

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Viel Hoffnung

Ein BMW-Sprecher sagte, man sei nicht überrascht über das Ergebnis. Die sogenannten NCAP-Tests blendeten den präventiven Schutz von Fussgängern aus, dem BMW beim i3 durch besondere Bremsen und Sensoren besonderes Gewicht gebe. Der Autobauer wolle sich die Testergebnisse zunächst genau ansehen und dann bewerten.

Die Münchner setzen viel Hoffnung auf den von Grund auf neu entwickelten Wagen. Sie wollen als einer der ersten Autobauer Elektroautos in größerer Stückzahl verkaufen. Kurz nach dem Verkaufsstart hat BMW nach eigenen Angaben bereits rund 10'000 Bestellungen in den Büchern. In Deutschland wird der i3, der knapp 43'000 Franken kostet, seit einigen Tagen ausgeliefert.

In den USA, wo Elektroautos vor allem an der Westküste bereits häufiger auf den Strassen zu sehen sind als hierzulande, soll der Verkauf im Frühjahr beginnen. Experten gehen für das nächste Jahr von einem Absatz von 25’000 Stück aus. Der i3 kommt mit einer Batterieladung 130 bis 160 Kilometern weit. Die Fahrgastzelle wird aus dem leichten, aber teuren Werkstoff Karbon gefertigt.

(reuters/ama)