• Motor: 6,3-Liter-V12
  • Leistung: 660 PS / 485 kW
  • Höchstgeschwindigkeit: 335 km/h
  • Beschleunigung: Von 0 auf 100 km/h in 3,7 Sekunden
  • Verbrauch: 15,4 Liter auf 100 Kilometer
  • Richtpreis: ab 360 000 Franken
 

«Und es gibt auf der Welt nichts Schöneres, oder?» Ich war erst bei zwei Geburten dabei: bei meiner eigenen und bei der meines Sohnes. Die Geburt an und für sich fand ich nicht so toll, das Resultat erfreut mich noch immer. Es ist irgendwie wie ein Spiel der deutschen Fussballnationalelf – ein langes Geknorze und zum Schluss doch noch der Sieg.

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Wegen dieser Einsicht schritt ich am andern Morgen mit gemischten Gefühlen auf den Rathausplatz in Bruneck, wo die Autos auf uns warteten. In Silber, in Blau, in Grün und natürlich in Rot. Grün und Blau sind zum Ärgern: In Grün mutiert der heissblütige Italiener zum Briten, das stumpfe Blau stiehlt dem Ferrari FF jegliche Eleganz. Silber? Für einen Kombi ja, für einen Ferrari nein – auch wenn er wie ein riesiger Kombi aussieht. Also ab im FF in Rosso Maranello.

«Ab» ist in diesem Kontext wörtlich zu nehmen. Denn wer an seinem Lenkradschalter, dem «manettino» (die Formel 1 lässt nicht nur grüssen, sondern fährt mit), den Modus auf «Sport» stellt, öffnet, theatralisch, aber treffend ausgedrückt, die Pforten zur Hölle: Der knapp fünf Meter lange Vierplätzer, der eben noch beim Bummel durch die Altstadt an jeder Ampel automatisch den Motor ausgeschaltet hat, wird zur Furie. Die 660 PS katapultieren den Scaglietti-Nachfolger in 3,7 Sekunden auf Tempo 100. Wer Mut in seinem Herzen trägt und eine deutsche Autobahn unter seinen Rädern weiss, erreicht Tempo 200 nach elf Sekunden. Begleitet wird dieser Ritt von einem infernalischen Sound.

Für meinen Tischnachbarn vom Vorabend war es eine «Sinfonie», für mich Metallica. Metallica in der VIP-Lounge. Denn der FF – das Kürzel steht für Ferrari Four: vier Plätze und Vierradantrieb – ist zwar auf Befehl ein brachialer Supersportler, aber das lässt er die Passagiere nicht spüren. Auf allen vier Sitzen reist man first class. Und als Co-Pilot sogar mit einer eigenen Anzeige, die laufend über Tempo, Touren und Temperaturen informiert.

Fazit: 1. Viel zu wenig Platz, um dieses Auto zu beschreiben. 2. Viel zu wenig Geld, um dieses Auto zu kaufen. 3. Viel zu wenig Zeit, um das mit der Geburt nachzuvollziehen.