Nach drei Jahren findet die Art Basel wieder zum gewohnten Frühsommertermin statt. Mit welchen Gefühlen blicken Sie ihr entgegen? Business as usual, wie vor der Pandemie?

Wir sind sehr zuversichtlich. Wir haben von unseren Künstlern und Künstlerinnen wichtige Werke sichern können – fantastische Werke von allen unseren «Stars» im Programm, wie etwa Louise Bourgeois, Mark Bradford, Rashid Johnson, Christina Quarles, George Condo, Avery Singer, Nicolas Party, Pipilotti Rist und von vielen mehr. Das Interesse an diesen Künstlerinnen und Künstlern ist sehr hoch – und unabhängig davon, ob die Sammlerinnen nach Basel reisen, werden wir die Werke gut und rasch platzieren. Wir wissen aber, dass dieses Jahr sehr viele Sammler wieder nach Basel kommen werden – vor allem aus den USA. Sie haben die Basler Messe vermisst und freuen sich sehr. China wird leider auch dieses Jahr wieder weniger vertreten sein, dennoch treffen wir wichtige Sammler aus allen Teilen der Welt. Sie nehmen viel auf sich, um in den Westen zu reisen.

Lockdown in Schanghai, Sanktionen gegen Russland, steigende Ölpreise: Setzt das alles dem Kunstmarkt nicht zu?

Die Abschottung von China betrifft die Galerien tatsächlich mehr als die Auktionshäuser. Viele chinesische Sammlerinnen und Sammler können die Messen und Galerien im Moment ja nicht besuchen. Sie sind immer noch sehr aktiv, aber es ist für sie schwieriger geworden. Unsere Galerie in Hongkong ist sehr erfolgreich, aber ich war seit über zwei Jahren nicht mehr dort. Das Gleiche gilt für die Messe in Hongkong. Das hat natürlich kurz- und mittelfristige Auswirkungen, denn unser Geschäft ist ein sehr persönliches – gerade in Asien.

Inwieweit tangieren die Wirtschaftssanktionen gegen russische Staatsbürger Ihr Geschäft?

Russland hat im zeitgenössischen Kunstmarkt und für uns Galerien kaum eine Rolle gespielt.

 

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 
Hauser & Wirth: Ein globales Kunstimperium

Erfolgsgeschichte Iwan Wirth (52) hat 1992 die Galerie Hauser & Wirth zusammen mit seiner Schwiegermutter Ursula Hauser-Fust und seiner späteren Ehefrau Manuela gegründet und sie inzwischen zu einem globalen Kunstimperium ausgebaut. Die Galerie vertritt rund sechzig Künstlerinnen und Künstler, darunter die Schweizer Videopionierin Pipilotti Rist, und internationale Kunststars wie Mark Bradford, Rashid Johnson, George Condo sowie 36 Künstlernachlässe, zum Beispiel jene von Louise Bourgeois, Eva Hesse oder die Stiftung Arp. Zur Klientel gehören renommierte Museen, etwa das Reina Sofia in Madrid, das Museum of Modern Art in New York, das Broad in Los Angeles, der Louvre Abu Dhabi sowie Stiftungen und Privatmuseen in Taiwan und China. Die Galerie hat Filialen an 13 Standorten, darunter Zürich, London, Somerset, New York, Los Angeles, Hongkong, St. Moritz, Gstaad und ein Hotel in Schottland. Zuletzt kamen Menorca, Monaco und eine zweite Galerie an der Zürcher Bahnhofstrasse hinzu.