Die «Axioma» ist 63 Millionen Pfund wert – trotzdem gibt es viele gut betuchte Menschen, welche die Luxusjacht kaufen wollen. So stiess in Gibraltar die Versteigerung des 72 Meter langen Schiffs, das aktuell noch dem russischen Oligarchen Dmitry Pumpyansky gehört, auf gewaltiges Interesse. 63 Gebote wurden für die «Axioma» eingereicht, wie das zuständige Gericht des britischen Überseegebiets mitteilte.

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Die Bieterphase, durchgeführt durch das britische Auktionshaus Howe Robinson Partners, ist nun abgeschlossen. Jetzt wird über den Käufer entschieden, dieser Prozess soll laut Gericht zwischen 10 und 14 Tage in Anspruch nehmen. Es ist also noch unklar, für welchen Preis die «Axioma» den Besitzer wechselt. Im Vorfeld der Auktion hatte es geheissen, der Schätzwert von den bereits erwähnten 63 Millionen Pfund werde wohl nicht erreicht. 

Pumpyanskys schwimmendes Statussymbol ist wahrer Luxus: Die 2013 erbaute Jacht verfügt über sechs komfortable Kabinen für insgesamt zwölf Gäste. Um deren Wünsche kümmern sich zwanzig Crewmitglieder. Der Innenbereich verfügt unter anderem über ein 3D-Kino und einen Fitnessraum – alles gestaltet vom bekannten Innenausstatter Alberto Pinto. Prunkstück des Aussenbereichs ist ein schmaler, aber langer Infinity-Pool.

Die Bar der Jacht ist mit Weinflaschen und anderen teuren Alkoholika im Wert von 150’000 Euro ausgestattet. Diese sind jedoch nicht Teil der Versteigerung.

JP Morgan erwirkte Versteigerung vor Gericht

Die Behörden in Gibraltar beschlagnahmten die «Axioma» im März im Zuge der Sanktionen, die Grossbritannien gegen Russland wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängt hatte. Ein Gericht in der britischen Exklave ordnete dann im Juni die Versteigerung an. Das Schiff von Pumpyansky ist die erste Oligarchen-Jacht, die unter den Hammer kommt. 

Mit der Beschlagnahmung der «Axioma» war die Justiz des kleinen britischen Gebiets an der Südspitze Spaniens einer Beschwerde der US-Bank JP Morgan gefolgt. Die Bank hatte im Dezember 2021 einen Kredit von 20,5 Millionen Euro an eine Gesellschaft vergeben, die auf den Britischen Jungferninseln registriert war. Zu den Eigentümern dieser Gesellschaft zählte eine zypriotische Firma, die wiederum im Besitz von Pumpyansky war.

JP Morgan betrachtete Pumpyanskys Name auf der britischen Sanktionsliste gegen Russland als Bruch des Kreditvertrags. Daher beantragte die Bank in Gibraltar, die unter maltesischer Flagge fahrende Jacht zu beschlagnahmen und zu verkaufen. Die US-Grossbank verlangt, dass mit dem Erlös aus dem Verkauf der Kredit zurückerstattet wird.

Auf der Sanktionsliste von Grossbritannien und auch jener der EU steht Pumpyansky wegen seines Chefpostens. Der 58-Jährige kontrolliert den grössten russischen Pipeline-Hersteller TMK. Ins Visier der EU ist auch sein Sohn Alexander Pumpyansky geraten, der neben dem russischen auch den Schweizer Pass besitzt und in Genf wohnt. Bundesbern hat seine Assets eingefroren.

(SDA/mth)