Der Internetkonzern Google hat mit der Erweiterung seines Musikangebots die Konkurrenz zu Apple und Amazon verschärft. Google stellte am Mittwoch (Ortszeit) in Los Angeles einen neuen Online-Shop für Musik vor.

Google-Manager Paul Joyce sagte bei der Präsentation in Los Angeles, «Millionen von Songs» seien ab sofort über die Online-Plattform Android Market verfügbar.

In den kommenden Tage werde das Angebot auch auf den mit dem Google-Betriebssystem Android ausgerüsteten Smartphones und Tablet-Computern zur Verfügung stehen.

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«Datenwolke» als externe Festplatte

Der Online-Dienst funktioniert nach dem sogenannten Cloud-Prinzip, bei dem die «Datenwolke» des Internets als eine Art externe Festplatte für die Musiksammlung dient. Die Nutzer können bis zu 20'000 Songs auf Google-Servern hochladen, wie Google während der Testphase des Systems mitteilte.

Die zuletzt gespielten Lieder würden jeweils automatisch auf dem Abspielgerät gespeichert und seien damit auch offline zugänglich. Ausserdem könnten Nutzer Listen mit ihren Lieblingsliedern erstellen, um diese ohne Internetverbindung anzuhören.

Google steigt vergleichsweise spät in den Online-Musikmarkt ein. Der Vorstoss steht in direktem Zusammenhang mit dem Android-Betriebssystem für Smartphones und Tablet-Computer. 200 Millionen der Geräte sind inzwischen in Benutzung, wie Google verkündete. Bislang fehlte aber ein eigener Musikladen wie ihn Rivale Apple schon lange besitzt.

Apples Cloud-Dienst iTunes Match

Der iPhone-Anbieter ist mit seinem 2003 gestarteten iTunes Store der weltgrösste Musikverkäufer und will sich diese Position auch nicht nehmen lassen. Am Montag startete Apple - zunächst ebenfalls nur für die USA - den Cloud-Dienst iTunes Match, mit dem man seine Musik im Netz lagern und von dort abrufen kann.

Ende März hatte bereits die US-Internetfirma Amazon einen ähnlichen Musikdienst gestartet. Der Chef der Digitalsparte beim Musikkonzern Universal Music, Robert Wells, bezeichnete die Zusammenarbeit mit Google bei der Präsentation am Mittwoch als «bahnbrechend». Er gehe davon aus, dass sich daraus für die Künstler neue Einkommenskanäle eröffneten, sagte Wells.

(rcv/laf/sda/awp)