Spanien, Frankreich und Italien sind führende Länder im internationalen Tourismus - zumindest in Zeiten, in denen keine globale Pandemie den Reiseverkehr lähmt. 2019 zogen Spanien und Frankreich noch je fast hundert Millionen Besucherinnen und Besucher an, wie Zahlen von Buchungsplattformen wie Airbnb und Booking.com zeigen. Paris und Barcelona waren besonders gefragte Destinationen. Deutschland lockte deutlich weniger Touristen an, und auch die Besucherzahlen in der Schweiz waren im internationalen Vergleich bescheiden.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

 

Grafik der Woche Airbnb

Spanien und Frankreich sind im Tourismus führend - die Schweiz lockt vergleichsweise wenig Urlauber an.

Quelle: Eurostat

Airbnb ist im Tourismus mittlerweile eine feste Grösse, und die US-Plattform ist bislang ziemlich glimpflich durch die Krise gekommen - auch dank neuen Bedürfnissen. So wurden ihre Kurzzeitunterkünfte zu einer beliebten Option für Menschen, die sich vor einer Erkrankung mit Covid-19 schützen wollten. Auch als Alternative zum Homeoffice sind die Unterkünfte beliebt. Diese Veränderungen zeigten sich auch in der Schweiz. Die Gäste buchen längere Aufenthalte. Im vergangenen Sommer verbrachten etwa ein Fünftel aller Kundinnen und Kunden 28 Tage oder länger in den Unterkünften.

Airbnb Schweiz: Gäste bleiben länger und bezahlen mehr

Lieber Land als Stadt. Lieber länger bleiben: Wie Corona die Airbnb-Nutzung beeinflusst. Und wer davon profitiert. HZ+

Jetzt sind andere Unterkünfte gefragt

«Viele Gäste auf Airbnb haben, wohl auch wegen Corona, ihr Lebensmodell angepasst. Sie bleiben länger, suchen vermehrt nach Unterkünften mit WLAN und Küche, buchen häufiger Unterkünfte, die Laptop-, tier- und familienfreundlich sind», sagt die Airbnb-DACH-Sprecherin Isabelle von Klot kürzlich der «Handelszeitung».

Dennoch sank das Bettenangebot in den fünf grössten Schweizer Städten seit Beginn der Pandemie stark, wie eine Studie von Raiffeisen zeigt: um fast 40 Prozent. In kleineren Städten gaben fast 30 Prozent der Gastgeberinnen auf. Durchhaltewillen zeigten die Anbieter hingegen in den Bergen, dort schrumpfte das Angebot nur um 9 Prozent.

Was die Studie auch noch zeigt: Die Kurzzeitvermietung rentiert in der Schweiz wenig. Nur in den Tourismusregionen und in Gegenden mit tiefen Immobilienpreisen ist Airbnb ein gutes Geschäft, hier melden die «Hosts» teils Renditen von brutto über fünf Prozent - das sind Erträge, von denen traditionelle Vermieter nur träumen können. Anders in den Städten: Dort lohnt sich meist mehr, die Wohnungen langfristig zu vermieten - auch, weil eine treue Mieterschaft viel weniger Aufwand verursacht.

(mbü)