Der Industriekonzern Sulzer ist bei der Suche nach einem Nachfolger für den zurückgetretenen Klaus Stahlmann fündig geworden. Greg Poux-Guillaume heisst der Franzose, der den Posten als CEO übernehmen wird. Sulzer wurde seit dem überraschenden Abgaben von Klaus Stahlmann interimistisch vom Finanzchef geführt, dies mitten in einer für den Konzern wichtigen Umbauphase.

Poux-Guillaume wird seine neue Aufgabe per 1. Dezember 2015 antreten. Er war seit 2011 Präsident und CEO von Alstom Grid und gleichzeitig Mitglied der Konzernleitung von Alstom. Bei Alstom Grid trug er die Verantwortung für einen Umsatz von 4 Milliarden Euro und 20'000 Mitarbeiter, wie Sulzer am Dienstag mitteilt. Davor war er Senior Managing Director bei CVC Capital Partners und wiederum davor bereits mehrere Jahre bei Alstom. Poux-Guillaume verfüge somit über internationale Erfahrung in Sulzers Schlüsselmärkten Öl und Gas sowie Energie, aber auch bei Umstrukturierungen und beim Aufbau globaler Unternehmen.

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Sulzer mitten im Umbau

Diese kann er auch gut für seine neue Tätigkeit gebrauchen, denn Sulzer befindet sich mitten in einem Umbau. Nebst dem schon länger laufenden Sulzer-Full-Potential-Programm wurden in jüngster Vergangenheit verschiedene Restrukturierungsprogramme angekündigt. So soll unter anderem die Kapazität der grössten Division Pumps Equipment reduziert werden, um der schwachen Nachfrage im Öl- und Gasmarkt zu begegnen.

Gleichzeitig mit der Ankündigung dieser Massnahmen im vergangenen August hatte Klaus Stahlmann überraschend seinen Rücktritt angekündigt, um sich neuen Herausforderungen zu stellen, wie es damals hiess. In der Folge stellte Sulzer noch am gleichen Tag Stahlmann per sofort frei und ernannte Finanzchef Thomas Dittrich interimistisch zum CEO. Dieser wird sich nun künftig wieder auf seine Funktion als CFO konzentrieren.

Stahlmann verantwortete mehrere Restrukturierungen

Stahlmann stiess im Februar 2012 vom deutschen MAN-Konzern zu Sulzer und löste damals Ton Büchner ab, der zum Beschichtungs- und Spezialchemiekonzern AkzoNobel gewechselt hatte. Stahlmann verantwortete mehrere Restrukturierungen, die meist mit dem Abbau von Arbeitsplätzen einher gingen. Unter ihm wurde unter anderem auch das Servicegeschäft der Pumpensparte mit jenem für Turbinen zusammengelegt. Eine einschneidende Veränderung für den Konzern war zudem der Verkauf der Oberflächenbeschichtungssparte Metco an den Oerlikon-Konzern. Die verbliebenen Sparten wurde derweil mit kleineren Übernahmen gestärkt.

«Er verfügt über einen nachweislichen Leistungsausweis in der Durchführung von Turnarounds und beim Aufbau von erfolgreichen, rentablen Unternehmen selbst unter schwierigen Marktbedingungen», erklärte Sulzer-Präsident Peter Löscher.

(swp/ccr)