Noch vor ein paar Jahren war das «Schwert» eine laute, dunkle Chnelle, in deren rustikaler Stube Soldaten aus den benachbarten Kasernen sassen und sich mit Bier, Gnagi und Liedern das Heimweh vertrieben. Dann wurde das Lokal hinter der schönen spätbarocken Fassade aufgefrischt. Das alte Täfer, die knarrenden Riemenböden, das antike Grammofon und der gusseiserne Ofen durften bleiben – sie sind heute die Seele des neuen «Schwerts» und erinnern an seine Geschichte als eines der ältesten Restaurants der Stadt.

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Sonst aber weht ein frischer Wind. Endo Schäublin und Dana Ebert, die neuen Pächter, mögen es schlicht. Sorgfältig ausgesuchte Bilder, schöne Lampen, schwarze Tischsets mit grauem «Schwert»-Schriftzug auf den alten Holztischen, schnörkelloses Gedeck – all dies passt schön zusammen und wirkt einladend.

Beim Blick in die Karte fällt auf: Das Gnagi ist immer noch zu haben. Es bleibt die einzige Hommage an die kulinarische Vergangenheit des Hauses. Sonst isst man im «Schwert» gutschweizerisch mit einem Hauch von Unerwartetem. Zum Beispiel, wenn man sich für die Ente entscheidet, die hier nicht einfach so serviert, sondern auf einem bunten Beet von farblich assortierten grillierten Karotten platziert, mit Kartoffelkroketten in Form von Williamsbirnen umrahmt und mit knusprigen Gemüsechips besprenkelt wird. Ein Augenschmaus, der genauso gut schmeckt, wie er aussieht (und vor allem riecht!). Dazu trinkt man einen Wein aus der interessanten Auswahl, die mit Können und Herz zusammengestellt wurde und die deshalb zu diesem urchigen Lokal mit seinem sympathischen, urbanen Flair passt wie der Deckel aufs Töpfchen.

Hotel-Restaurant Schwert
Untere Hauptgasse 8
3600 Thun
Telefon 033 221 55 88
www.schwert-thun.ch

dienstags bis freitags am Mittag und am Abend, samstags nur am Abend offen.