- Motor: 1,6-Liter-4-Zylinder-Diesel
- Leistung: 140 PS / 167 Nm
- Höchstgeschwindigkeit: 201 km/h
- Beschleunigung: von 0 auf 100 km/h in 9,7 Sekunden
- Verbrauch: 7,1 Liter (Werksangabe)
- Richtpreis: ab 27 990 Franken.
Und mein Vorurteil wurde bestätigt, als ich 2007 das Hyundai-Coupé als Testwagen fuhr. Mein Fazit damals in «20 Minuten»: «Sportwagen aus Korea? Das ist so attraktiv wie Frauenfussball –also nur mässig.» Diese Aussage ärgerte Koreaner und Frauen. Aber sie war ehrlich. Und ich änderte meine Meinung auch nicht, bloss weil damals Vize-Miss-Schweiz Xenia Tchoumitcheva als Markenbotschafterin für Hyundai im Coupé unterwegs war.
Heute ist Ex-Bankerin Xenia wieder primär Vize-Miss, aber statt mit Hyundai liebäugelt sie mit der Formel 1. Und bei den Koreanern hat in Sachen Markenbotschafter der biedere Alltag Einzug gehalten: Gilbert Gress (Ex-Fussballtrainer), Stefanie Heinzmann (Ex-Hitparadenstar) und Nicole Petignat (Ex-Schiedsrichterin) versprühen deutlich weniger Glamour als «Queen Xenia», wie sich die Blondine auf Twitter nennt.
Und trotzdem bricht Hyundai alle Rekorde. Weltweit. Und auch in der Schweiz. In jenem Land also, in dem Geiz gottlob noch immer nicht geil ist. Wieso das? Weil Hyundai – wie alle anderen Automarken allerdings auch – zwar noch immer den einen oder anderen Trend kopiert, aber einen eigenen Charakter entwickelt hat.
Bestes Beispiel dafür ist der Veloster. Ein im wahrsten Sinne des Wortes dreitüriges Coupé: eine Türe links, zwei Türen rechts. Sicher, das kennen wir schon vom Mini Clubman, doch der bewegt sich nicht nur preislich in anderen Sphären. Denn die «Revolution des Coupés», wie Hyundai selbstbewusst poltert, gibt es schon ab 27 990 Franken.
Für dieses Geld bekommt man zwar keinen Supersportler, aber ein Kompaktauto, das aus der Masse heraussticht. Ein Auto, das mit seinem Design Emotionen weckt. Einen Koreaner, der nicht nur über den Preis, sondern in erster Linie über seinen ganz eigenen Stil verkauft wird. Ein Auto, das auch mit nur 140 PS ordentlich Spass macht.
Fazit: Der Veloster ist für Hyundai zwar nur ein Nischenprodukt. Doch genau dieser Mut zur Nische schürt Emotionen. Und das sind die besten Verkaufsargumente, wie das Plus der Verkäufe in der Schweiz von 59,6 Prozent gegenüber 2010 bestätigt.