Jeep Grand Cherokee Overland: Der neue Häuptling der Prärie

Okay, ein lupenreiner Indianer ist der Grand Cherokee Overland nicht: Die Ehe mit dem deutschen Daimler-Konzern ist zwar längst geschieden, und Chrysler gehört jetzt zur Fiat-Familie. Doch der einstige Begründer des luxuriösen Offroader-Segments rollt nicht etwa auf einer Chrysler-Plattform oder einer Bodengruppe aus Italien vom Band, sondern nutzt den Baukasten der aktuellen M-Klasse.
Und das tut ihm gut: Mit der neuen Plattform wird der «Grand» in jeder Dimension ein wenig grösser, ohne aus der Form zu gehen. Das Fahrwerk wirkt solide, der Wendekreis wurde reduziert, die Karosse ist angenehm steif, und im Overland gibt es eine Luftfederung, die selbst Buckelpisten ziemlich souverän glatt bügelt.

Glatt gebügelt geht es auch im Cockpit zu und her, denn hier spürt man den Einfluss von Fiat am stärksten: Die billigen Kunststoffe wurden aus dem Auto verbannt, und in der Top-Variante Overland gibt es mehr Lack, Leder und Holz als in einem noblen Western Saloon. Zudem sorgen die 13 Zentimeter mehr Radstand für bis zu 1554 Liter Stauraum und so für genügend Platz.

Unter der Haube des Grand Cherokee Overland haben die Amis den guten alten 5,7-Liter-Hemi-V8 verbaut. Dank optimierter Zylinderabschaltung soll er zwar sparsamer sein als sein Vorgänger, doch wer «Hemi» sagt, denkt primär an Leistung. Und die ist im Overland mit 352 PS omnipräsent. Genauso wie der sonore, beruhigende Sound. Nicht ganz so beruhigend ist der Blick auf die Tankuhr: 14,1 Liter sind alles andere als sparsam. Doch wer mit der Umwelt die Friedenspfeife rauchen will, kriegt den Grand nun auch mit modernen Dieselmotoren.