Die Faszination eines Porsche hat sich mir nie erschlossen: Der 911er und seine Abkömmlinge gefallen mir zwar optisch, aber innen finde ich sie eng, laut und unbequem. Limousinen und SUV scheinen mir zwar komfortabler und zivilisierter, aber ich kann mit der Formensprache wenig anfangen. Fasziniert haben mich hingegen schon immer die Produkte von Porsche Design, einer 100-prozentigen, aber unabhängig agierenden Tochter des Sportwagenherstellers. Die klare, reduzierte Formensprache, die puristische Farbgebung und die edlen Materialien sind mehr meine Sache.

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Bei Technologieprodukten, von Digicams bis Blackberries, hatte Porsche Design bislang aber wenig Glück – was hauptsächlich daran liegt, dass das Innenleben solcher Geräte in der Regel veraltet, bevor das Äussere es schafft, zu einem Designklassiker zu werden. Nun versucht sich die Firma erstmals an einem Notebook.

Apple-Designer Jonathan Ive würde vor Neid erblassen

Allein schon die Verpackung des Book One ist so durchgestylt, dass Apple-Chefdesigner Jonathan Ive vor Neid erblassen würde. Ähnliches gilt für das Produkt selber: Das Gehäuse ist aus einem Stück Aluminium gefräst, die Oberfläche eloxiert, die Verarbeitung ist perfekt. Jedes der 1570 Gramm strahlt Wertigkeit und Stabilität aus. Drinnen steckt das Beste vom Besten: Ein halbes Terabyte SSD, viel Arbeitsspeicher und ein i7-Chip der neuesten Generation machen Windows 10 Beine. Hinzu kommen zahlreiche Schnittstellen und ein Cardreader. Nur ein SIM-Karten-Slot und eine dezidierte Grafikkarte fehlen. Ausser für Gaming hat das Book One damit für alle Anwendungen mehr als genug Power.

Muss es auch, um eine Chance zu haben, zur Ikone à la Porsche zu werden. So ist auch der 13,3-Zoll-Bildschirm hervorragend: hell, kontrastreich, mit leuchtenden Farben und einer Auflösung von 3200×1800 Pixeln, die etwa das MacBook Pro alt aussehen lässt. Bestens geeignet also, um auf einem langen Flug Filme zu sehen. Zumal der Akku zwölf Stunden hält. Besonders clever: Das Display lässt sich um 180 Grad umklappen für Präsentationen im kleinen Kreis. Vor allem aber kann man es abnehmen und als Tablet benutzen. Auch ein Digistift liegt bei; er hält magnetisch am rechten Gehäuserand.

Die Lautsprecher sind etwas bassschwach – die in Ihrem Porsche tönen besser. Und das Netzteil ist mir zu klobig. Dafür lädt es den Rechner in zwei Stunden. Auch als Statussymbol taugt das Book One, denn der Preis ist in den oberen Apple-Sphären. Aber hey, einen Porsche zu besitzen, war noch nie günstig!

Fazit: Technik vom Feinsten, coole Optik und edel verarbeitet – das Porsche Design Book One macht einiges her. Der Preis ist entsprechend.

Porsche Design Book One
Info: www.porsche-design.com

Preis: 2499 Franken
 bei Digitec.ch

Bewertung: ★★★★

 Technoschrott ★★ verzichtbar ★★★ nice to have ★★★★ cool ★★★★★ wegweisend

 

Marc Kowalsky ist ein Early Digital Immigrant: 
Seit 30 Jahren fühlt er den 
neusten IT-Produkten auf den Zahn.