Das Dorf der Milliardäre hoch über dem Zürichsee hat dieses Jahr zwei prominente Bewohner verloren. Dass Sergio Marchionne und Andy Rihs in derselben Siedlung in Schindellegi SZ Wohnsitz hatten, ist Zufall. Für die Investoren der zwölf Häuser und Wohnungen zählenden Überbauung ist es nicht nur tragisch, sondern auch sehr ungünstig. Seit der Fertigstellung von Sunset 2016 haben sie es nicht geschafft, alle Wohneinheiten zu verkaufen.

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Einer der Investoren ist Partners-Group-Mitgründer Urs Wietlisbach, der unweit von Sunset eine eigene Villa bewohnt und zwischenzeitlich selber die Werbetrommel rührt. Nun stehen bald vier Einheiten wieder zum Verkauf.

Marchionne wurde nur selten gesichtet

Marchionne, der vor seinem Tod nur selten im Dorf gesichtet worden war und seine Einweihungsparty immer wieder verschieben musste, liess vor seinem Einzug zwei Villen zu einer Einheit verschmelzen.

Marchionne

Sergio Marchionne: Er lebte seit 2016 in Schindellegi. Seine Hinterbliebenen haben kein Interesse an seiner Doppelvilla.

Quelle: Jasper Juinen/Bloomberg

Sein Family Office kümmert sich nun um die Räumung. Die Hinterbliebenen hätten kein Interesse an der Doppelvilla gezeigt, heisst es. Seine Ex-Frau lebt bei Lausanne und die beiden gemeinsamen Söhne in Kanada.

Bei Andy Rihs ist die Situation etwas anders. Seine Witwe lebte mit ihm in Schindellegi, doch wie es aus zuverlässiger Quelle heisst, ziehe sie nun zurück nach Zürich. Auch hier kümmert sich offenbar ein Family Office um den Verkauf.

Rihs

Andy Rihs zog mit Gattin 2017 in die Sunset-Siedlung. Seine Witwe zieht nun zurück nach Zürich.

Quelle: Bruno Arnold

Schwieriger Verkauf

Es könnte schwierig werden, neue Käufer zu finden. Die 8,5-Zimmer-Villa Nr. 28 mit 476 Quadratmetern Wohn- und 839 Quadratmetern Aussenfläche und einem Verkaufspreis von 15 Millionen Franken hat bis heute noch keinen Abnehmer gefunden. Immerhin sei sie inzwischen reserviert, wie Urs Wietlisbach auf Anfrage sagt.

Die Edel-Enklave auf 800 Metern über Meer besticht aber weiterhin mit prominenten Bewohnern. Einer der Nachbarn heisst Jörg Wolle, Präsident des Dienstleistungs- und Handelskonzerns DKSH und des Logistikkonzerns Kühne + Nagel. Eine andere Nachbarin heisst Katharina Liebherr, Erbin und inzwischen Minderheitsbesitzerin des englischen Fussballclubs Southampton.