Wer sich eine Luxusuhr kaufen möchte, kann das heute bequem vom Schreibtisch aus machen. Uhrenportale, Sammlerseiten und zahlreiche Läden und Marken verkaufen ihre Stücke inzwischen im Web. Ein besonders grosses Angebot gibt es auf dem deutschen Portal Chrono24.

Von der 20-Franken-Plastikuhr bis zur hochkomplexen Patek Philippe: Es gibt kaum einen Zeitmesser, der auf der Webseite nicht von einem Händler irgendwo auf der Welt angeboten wird. Mit fast 300'000 Uhren in 97 Ländern ermöglicht das Portal einen Preisvergleich, wie er bei Herstellern oder im Laden nicht möglich ist.

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«Regelmässig» sehr teure Uhren

Einige Uhren auf Chrono24 kosten 1 Million Franken und mehr. Er sei selber manchmal erstaunt, dass derart teure Stücke auf der Seite angeboten werden, sagt Tim Stracke, Co-CEO der Plattform. Doch: «Es kommt regelmässig vor, dass sehr teure Uhren über unsere Plattform gehandelt werden.» Zwar werde der eigene Treuhandservice bei solchen Uhren kaum genutzt, doch man bekomme die Onlinekommunikation zwischen Händler und Interessenten mit.

Wer Uhren auf Chrono24 kauft, kann für eine Gebühr von 3,5 Prozent des Kaufpreises den sogenannten «Trusted Checkout» nutzen. Dabei wird das Geld erst freigegeben, wenn der Käufer die Uhren in den Händen hält und mit dem Zustand und der Qualität zufrieden ist. «Bei Uhren im Bereich von über 500'000 Franken kommt unser Service allerdings meist nicht zum Einsatz. Diese Stücke werden direkt verkauft», so Stracke.

Verkäufer und Käufer bleiben anonym

«Wir hatten eine Patek Philippe Ref 2499 der ersten Serie für 2,75 Millionen Franken auf der Seite», erzählt Stracke. «Selbst bei diesem Preis gab es mehrere Anfragen und offenbar ernsthafte Interessenten.» Solche Stücke würden üblicherweise von einem Sammler, der selbst nicht in Erscheinung treten will, über einen Händler angeboten.

Die Suche übers Internet mache aber auch für die Käufer Sinn, denn solche Kunden möchten nicht unbedingt in einem Laden gesehen werden, so Stracke. Wie viel am Ende tatsächlich bezahlt werde, könne man bei Chrono24 in der Regel aber nicht wissen, denn die sogenannten «Asking Prices» seien bei extrem teuren Uhren oft noch deutlich verhandelbar.

Intensive Verhandlungen

Zwar sind die Händler frei, den Preis festzulegen, wie sie es für richtig halten. Solange die Kunden das «Trusted Checkout» nicht nutzen, verdient die Plattform nicht an den Verkäufen, sondern verlangt eine monatliche Gebühr von den Händlern, die auf Chrono24 präsent sein wollen. Dennoch seien die Preise realistisch, versichert Stracke.

«Der Endpreis liegt im Schnitt weniger als 1 Prozent unter dem geforderten Preis», sagt Stracke. Nur bei den teuersten Modellen mit einem «Asking Price» gebe es mehr Verhandlungsspielraum. Dort erfolge jeweils eine sehr intensive Kommunikation von Händler und Kunden, bevor es zum Verkaufsabschluss komme.

Patek Philippe und Audemars Piguet

Doch welche sind die teuersten Marken und Modelle der Welt? Eines ist klar: Die Topuhren stammen alle aus der Schweiz. Unter den grossen Marken führt bei den Durchschnittspreisen laut Chrono24 Patek Philippe mit 40'500 Franken. Dicht dahinter folgt mit 36'800 Franken Audemars Piguet. Beide Marken sind auch bei den einzelnen Exemplaren ganz vorne mit dabei (siehe Bildergalerie oben).

Erschwinglicher ist Rolex mit durchschnittlich 8500 Franken. Die besten Preise für eine Luxusuhr bekommt man aber bei TAG Heuer. Uhren der Marke aus dem LVMH-Konzern sind meist für weniger als 3000 Franken zu haben.

Rolex ist am populärsten

Aufschlussreich ist auch eine andere Statistik von Chrono24. Besonders eine Marke steht im Fokus der potenziellen Käufer: 26 Prozent und damit mehr als ein Viertel aller Suchanfragen entfielen im letzten Jahr auf Uhren von Rolex. Es folgen Omega mit 9 Prozent und Breitling mit 5 Prozent der Klicks auf der Webseite.

Die drei populärsten Modelle – Rolex Daytona, Rolex Submariner und Rolex Datejust – holten sich zwischen 4 und 5 Prozent aller Klicks auf der Seite ab. Das ist mehr als alle Marken ausser Rolex, Omega und Breitling insgesamt für sich verbuchen konnten.

Viele Klicks bei Richard Mille

Da von diesem Marken aber jeweils sehr viele Uhren zum Verkauf stehen, hat Chrono24 auch eine Liste der «interessantesten Uhren» erstellt, in der die Klicks relativ zur Zahl der angeboten Uhren berechnet werden: Wenig überraschend schneiden hier vor allem die ultrateuren Uhren von Richard Mille stark ab, die drei Top-10-Plätze erreichen.

Die ersten drei Ränge der «interessantesten» Uhren gehen an die Patek Philippe Sky Moon Tourbillon, die Hublot MP-05LaFerrari und die Hublot Bigger Bang. Zwei von ihnen finden sich auch im Ranking der teuersten Uhren auf Chrono24.

Wer es sonst noch in die Top 10 geschafft hat, sehen Sie in der Bildergalerie oben.

Die schönsten Bilder vom Uhrensalon SIHH 2017: