Nachrichtendienst-Direktor Markus Seiler zelebriert wie viele seiner Kollegen von den Partnerdiensten aus Nato- und OECD-Ländern eine neue Offenheit und bewegt sich ungezwungen in der Öffentlichkeit. Seit sieben Jahren leitet er die damals neue Behörde mit heute 276 Mitarbeitern, in der Inland- und Auslandgeheimdienst unter dem Dach des VBS fusioniert wurden.

Politikwissenschaftler Seiler, Jahrgang 1968 und Bürger von Ermatingen TG, führt den Nachrichtendienst des Bundes (NDB) nahezu wie ein gewöhnliches Bundesamt. Sein Werdegang ist durch zwei Netzwerk-Kreise geprägt: Armee und FDP. In Ausbildungsprogrammen des US-Verteidigungsministeriums wurde er auf seine Aufgabe vorbereitet, und schon vor seinem Stellenantritt war er als VBS-Generalsekretär regelmässig an den Montagsgesprächen mit dem Chef des ehemaligen Strategischen Nachrichtendienstes dabei.

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Wie jeder gestandene Spionagechef muss er nun auch für Pannen und Pleiten geradestehen: Dazu gehörte 2012 ein mutmasslicher Datendieb im eigenen Haus. Mit dem neuen Nachrichtendienstgesetz soll Seiler in private Räume eindringen, Telefone und E-Mail-Verkehr überwachen und Computer hacken dürfen – freilich nur nach einem gestaffelten Bewilligungsprozess mit Zustimmung von Richtern und Bundesrat.

Seine Weggefährten und Gegenspieler sehen Sie in der Bildergalerie oben.

 

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