Hansjörg Wyss | BE / USA

Medizinaltechnik
7–8 Milliarden

Familie Mathys | SO

Medizinaltechnik
1,5–2 Milliarden

«Süsser die Kassen nie klingeln», hiess es diesen Sommer bei der Familie Mathys. Für 1,5 Milliarden Franken verkaufte die zehnköpfige Erbengemeinschaft (vier Kinder und sechs Enkel) das von Robert Mathys senior gegründete Medtech-Unternehmen an Synthes-Stratec. Dabei hatte sich der Senior bis zu seinem Tod im Jahr 2000 gegen einen Verkauf gewehrt. Auch seine zwei Söhne dementierten erst kürzlich gegenüber der Presse, das Erbe aus der Hand geben zu wollen. Robert Mathys junior begründet den Sinneswandel mit «der Wachstumsdynamik und dem schnellen Konsolidierungstempo der Branche». Der Hauptgrund dürfte aber eher bei Kartellrechtsproblemen liegen. Mathys und Synthes-Stratec arbeiten seit vielen Jahren eng zusammen, verkaufen gleiche Produkte und teilen sich in Deutschland den Markt. Gebietsabsprachen und Kontakte zweier Konkurrenten sind dort nicht erlaubt. Durch den Verkauf sind nun beide Unternehmen dieses Problem endgültig los.

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Familie Haag | BE

Medizinaltechnik
1–1,5 Milliarden

Die weltweite Wirtschaftskrise der letzten zwei Jahre hat auch manches Unternehmen der bislang als konjunkturresistent geltenden Medtech-branche getroffen. So die auf Messgeräte für Augenärzte spezialisierte Haag-Streit aus Köniz. «Während der Sars-Krise konnten wir in Singapur, Hongkong und Korea während fast dreier Monate keine Produkte absetzen. Die Budgets der Krankenhäuser wurden zum Kauf von Desinfektionsmitteln verwendet», so Walter Inäbnit, CEO und einer der vier Mitinhaber der Haag-Streit-Gruppe. Auch in den USA, wo Haag-Streit 50 Prozent des Umsatzes generiert, gibt es Probleme, denn die Krankenkassen steigen vermehrt auf die Kostenbremse. Dennoch fährt der 58-jährige Patron den eingeschlagenen Expansionskurs fort: 2003 wurden drei Unternehmen in Frankreich und England hinzugekauft.

Rudolf Maag | BL

Medizinaltechnik
1–1,5 Milliarden

Rudolf Maag, ehemals Geschäftsführer und Grossaktionär bei Synthes-Stratec, hat seine Hände bei vielen Projekten im Spiel. Nicht immer erfolgreich wie etwa beim Softwareunternehmen Obtree. Dafür aber mit Ausdauer. So investiert er via seine Varuma auf langfristige Sicht in Start-up-Firmen und KMUs. Auch an der Refinanzierung der Bieler Technologiegruppe Mikron, die noch im Frühjahr 2003 kurz vor dem Aus stand, ist Maag zusammen mit dem Industriellen Johann Schneider-Ammann sowie dem Ex-CFO von Roche, Anton Affentranger, beteiligt. Daneben ist Maag Verwaltungsratspräsident bei Straumann.

THOMAS STRAUMANN | BE

Medizinaltechnik
900–1000 Millionen

Lässt sich eine Erfolgsgeschichte wiederholen? Wenn es nach Thomas Straumann geht, ja. Seinen ersten Triumph feierte der heute 40-Jährige, als er die Dentalimplantatefirma, die er von seinem Vater übernommen hatte, 1998 erfolgreich an die Börse brachte. Nach internen Querelen in den Jahren darauf gab er das VR-Präsidium auf und zog sich auf einen einfachen VR-Posten zurück. Das freilich genügte dem einzigen Sohn des Medtechpioniers Fritz Straumann nicht. Er wollte es noch einmal wissen. 1997 hatte er in Basel den Grundstein für Medartis gelegt, ein auf Produkte für Kiefer- und Gesichtschirurgie spezialisiertes Unternehmen.

Seither treibt er den Expansionskurs stark voran. «Wir wollen in den nächsten Jahren unser Büro von gegenwärtig 40 auf 100 Mitarbeiter ausbauen», sagt Straumann. Aus diesem Grund wird Medartis demnächst in Basel neue Büroräumlichkeiten beziehen. Auch will Straumann nicht mehr wie bisher im Breisgau, sondern in der Schweiz produzieren lassen. Deshalb beteiligte er sich mit 49 Prozent an der Tschudin & Heid; das auf Präzisionsmechanik spezialisierte Unternehmen in Bretzwil und Waldenburg soll künftig die Medartis-Produkte herstellen.

Nebenbei beschäftigt sich Straumann mit der Hotellerie. In seinem Wohnort Gstaad sorgte er für Schlagzeilen, als er das Hotel Bellevue übernahm. «Ich führe mein Hotel wie ein Unternehmen», nimmt Straumann mögliche Fragen vorweg, ob er dieses Hotel etwa nur aus seinem Hang fürs Kulinarische gekauft habe. «Jeden Monat erhalte ich Reportings und aktuelle Finanzkennzahlen zur wirtschaftlichen Lage des Hotels.»

Willy Michel | BE

Medizinaltechnik | Gastronomie | Kunst
600–700 Millionen

Im Mai erwarb Roche für 1,6 Milliarden Franken die Medizinaltechnikfirma Disetronic. Für seinen Anteil von 36 Prozent erhielt Disetronic-Gründer Willy Michel rund 600 Millionen. Doch er denkt nicht daran, sich mit dem Geldsegen auf sein Schloss in Gümligen zurückzuziehen. Im Gegenteil: Für 425 Millionen kaufte der Burgdorfer die Sparte Injektionssysteme zurück und legt nun ein forsches Expansionstempo vor. «Ich habe den Betrieb mit 550 Mitarbeitern übernommen, heute sind es 800.» Die neue Firma Ypsomed (Selbstmedikation) gedeiht prächtig. «In diesem Geschäftsjahr werden wir einen Umsatz von 170 bis 180 Millionen Franken erreichen», so VR-Präsident Michel. Das entspricht einem Zuwachs von 30 Prozent. «Dieses Wachstum sollten wir die nächsten zwei Jahre halten können.» Zurückhaltung dagegen bei den Ertragszahlen; der 56-Jährige lässt sich nur einen «anständigen Ebit» entlocken. Viel Freude hat Michel an seiner Leidenschaft: Die Gallerie arbeitet gut, und sein Museum Franz Gertsch hat im ersten Jahr rund 50 000 Besucher angezogen (www.musem-franzgertsch.ch).

Gebrüder Rihs, Beda Diethelm | ZH

Hörgerätetechnik
600–700 Millionen

Aus Stäfa kommen wieder erfreulichere Signale. Dank dem energischen Eingreifen des VR-Präsidenten Andreas E. Rihs und des neuen CEO Valentin Chapero hat sich der Börsenkurs von Phonak, der bis Anfang Jahr gegenüber dem Höchst auf ein Siebtel einbrach, kräftig erholt. Die beiden anderen Grossaktionäre haben sich aus dem Verwaltungsrat zurückgezogen: Beda Diethelm geniesst das Leben in der Karibik, und Hans-Ueli Rihs, der seinen Anteil von 16 auf 9 Prozent abgebaut hat, braucht sein Geld für Swiss Casinos, wo der Rubel noch nicht richtig rollt. Erfolgreicher ist Andreas Rihs mit seinen anderen Unternehmen, denen er sich nun vermehrt widmet, so etwa der Grenchner Fahrradfirma BMC. Das eigene Veloteam bringt allerdings auch der wirblige Unternehmer nicht auf Touren.

Carla Maria Schwöbel-Braun | LU

Medizinaltechnik
300–400 Millionen

Jacques Gonella | BL

Pharma | Beteiligungen
200–300 Millionen

Sein Doktorat in analytischer Chemie erwarb Jacques Gonella an der ETH Lausanne, die ersten beruflichen Schritte machte er bei Roche und dem US-Unternehmen Pfizer, seit 1983 ist er als Unternehmer tätig. Mit dem Verkauf seiner Firma Jago an die britische SkyePharma legte Gonella den Grundstock zu seinem Vermögen, mit dem er sich seither in etlichen pharmazeutischen Ventures engagiert hat. Mit seiner Antares Pharma in den USA und der in der Schweiz beheimateten Permatec ist er massgeblich an Start-ups im Pharmabereich beteiligt und dort vor allem in Neuentwicklungen der Verabreichungstechnik. Mit der «nadellosen» Insulinspritze steht Jacques Gonella in direkter Konkurrenz zum früheren Arbeitgeber Roche, die kürzlich die Disetronic übernommen hat.