Die Missonis waren schon immer ein Weiber-Clan: Rosita, die Gründerin, inzwischen über 80 Jahre alt, mischt noch munter mit, Angela ist der kreative Kopf und die Leiterin der Marke. Und nun sie: Margherita, 29 Jahre jung, schön und Erbin eines Milliardenvermögens. Gerade hat sie den Rennfahrer Eugenio Amos geheiratet, zur Edelzigeunerhochzeit sind VIPs aus aller Welt angereist. Nun will sie Kinder bekommen, und zwar so schnell wie möglich.

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Wie sie das mit ihren neuen Aufgaben bei Missoni verbinden kann, ist noch nicht klar. Dass sie es tun wird, ist sicher: «Unser Familienunternehmen folgt dem altmodischen Haus-und-Hof-Modell», erklärt sie, «alle wohnen nah beieinander, und jeder macht mit.» Die Familie lebt und arbeitet in Sumirago, gut 50 Kilometer nördlich von Mailand, unweit der Schweizer Grenze. An freien Wochenenden fährt Margherita mit ihrem Mann bis nach Ascona, wo sie nahezu unerkannt im Restaurant Seven abendessen kann. 

Freie Wochenenden sind freilich selten geworden. Nach Lehr- und Wanderjahren in New York, Paris und Rom, unzähligen Partys und gesellschaftlichen Verpflichtungen ist Margherita Missoni heimgekehrt und hat die Gestaltung der Accessoires sowie der Zweitlinie Missoni Mare übernommen. «Ich empfinde das Unternehmen Missoni als etwas, das zu mir gehört», sagt sie. «Meine Grosseltern und Eltern haben es aufgebaut, unser Leben steckt darin.» Seit einem Jahr entwirft sie lässige Strandkleider in Missoni-typischer Farbenpracht und Ringe mit schweren Steinen, die jede Frauenhand zart wirken lassen. Dass sie sich zunächst an Nebenschauplätzen betätigt, sieht sie pragmatisch: «Ich konnte ja nicht gleich Kreativdirektorin werden. Die Accessoires waren bei uns eher unterentwickelt, da gab es Handlungsbedarf.»

Zielstrebig. Es ist eher ihre Mutter, die ihr den Chefsessel zutraut: «Margherita hat diese unglaubliche Leidenschaft für das Geschäft und für Mode, sie wäre perfekt.» Angela Missoni steht seit 1996 an der Spitze des Unternehmens, sie weiss, was das bedeutet: «In der Mode muss man jung und stark sein, sonst hält man dem Druck nicht stand.» Ihre Tochter wirkt zwar wie ein unbekümmertes Blumenkind, doch der Eindruck täuscht. Sie weiss genau, was sie will. Im Moment mögen das Bambini sein, doch Insider geben ihr bestenfalls zwei Jahre, bis sie den Applaus auf dem Laufsteg entgegennehmen wird.