Athina Onassis-Roussel, VD (4–5 Milliarden):

Im Umland der belgischen Hauptstadt Brüssel sattelt die jüngste Milliardärin auf. Quasi unter Profibedingungen trainiert die Enkelin und Erbin des legendären griechischen Reeders Aristoteles Onassis, um bei den nächsten Olympischen Spielen 2008 in der chinesischen Kapitale Peking als Springreiterin dabei sein zu dürfen. Die gerade 20-Jährige setzt dabei nicht auf eine Nominierung durch die Olympioniken ihrer Schweizer Wahlheimat. Die eidgenössische Equipe scheint Tina Onassis offensichtlich zu stark zu sein. Sie meldete sich als Mitglied im edlen Reitclub Avlona in der Nähe von Athen an und setzt auf eine Nominierung durch das Griechische Olympische Komitee. Ihren Haupt- und Steuerwohnsitz behält die exzellent von der Sozietät Baker & McKenzie in Zürich Tiefenbrunnen beratene Juniorin selbstverständlich in der (steuermilden) Eidgenossenschaft.

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Karl-Heinz Kipp, GR (4–5 Milliarden):

Besondere Ehre für den Wahlschweizer Hotelunternehmer und Multimilliardär Karl-Heinz Kipp: Seine deutsche Heimatstadt Alzey bei Mainz wird am 19. März die bisherige Industriestrasse in Karl-Heinz-Kipp-Strasse umbenennen. Seit beinahe 20 Jahren kurbelt Deutschlands einstiger Verbrauchermarktkönig Kipp die Schweizer Tophotellerie an. Zumindest 300 Millionen Franken aus seiner Schatulle spendierte der 81-Jährige seither für Kauf und Renovation der drei Fünfsternehotels Eden Roc (Ascona), Tschuggen (Arosa) und Carlton (St. Moritz) sowie für das Viersternehaus Valsana in Arosa. Der bekennende Wahlschweizer verdrängt jedoch seine Wurzeln nicht. Das rheinische Alzey nennt der Patriarch «meine Vaterstadt, die ich hoch in Ehren halte». Dort hat der Kaufmann einst in der Nachkriegszeit auch seinen ersten Massa-Markt eingerichtet.

Hans Liebherr, Monaco (2–3 Milliarden):

Pferdefreund Hans Liebherr, Vater der Springreiterhoffnung Christina, die bei den Olympischen Spielen in Athen für die Schweiz einen hervorragenden 14. Platz belegte, schwächt zumindest kurzfristig die Schweizer Springreiterequipe. Den zehnjährigen Wallach Oh Harry, den er lange dem Reiter Beat Mändli zur Verfügung gestellt hatte, verhökerte Besitzer Liebherr eben erst nach Frankreich. Nach seinem Ausstieg aus dem Baumaschinen-Familienimperium und dem persönlichen Umzug nach Monaco rechnet Hans Liebherr augenscheinlich unvermindert mit spitzem Stift. Auch im Pferdehandel muss ein Investor bisweilen schlicht Gewinn mitnehmen.

August von Finck, TG (5–6 Milliarden):

Der Herr auf Schloss Weinfelden im Thurgau zeigt auch mal wieder in der bayrischen Heimat öffentlich Flagge. Seine ganze Habe hat August Baron von Finck II. nämlich offenbar doch noch nicht vor Deutschlands rot-grünen Regenten in der Schweiz in Sicherheit gebracht. Zumindest firmiert neuerdings an Münchens Promenadenplatz 12 seine von Finck’sche Vermögensverwaltung. Gemessen am Gesamtvermögen, wirkt das eben erst aufgestockte Stammkapital der GmbH mit 25 600 Euro mickrig. Für die Erhöhung des Grundkapitals hatte Baron von Finck erst recht nicht tief in seine Tasche gegriffen und genau 35.41 Euro transferiert. Für diesen Betrag dürfte es an dieser Renommieradresse in der weissblauen Landeshauptstadt gerade einmal einen Quadratzentimeter Bauland geben.

Friedrich-Christian Flick, BE (1–1,5 Milliarden):

Der deutsche Bundesparlamentarier Lothar Binding wirkt verstimmt: Seit Herbst wartet er auf eine Antwort aus Bundesbern. Adressiert hatte der Abgeordnete am 8. Oktober seine Anfrage an Bundesrat Hans-Rudolf Merz. Binding begehrt Aufklärung darüber, ob der deutschstämmige und selbst ernannte Kunstsammler Friedrich-Christian Flick in den zurückliegenden Jahren tatsächlich bereits gegen 500 Exponate aus seinem Fundus an zeitgenössischer Kunst verscherbelt habe. Bei Verkäufen in einer solchen Grössenordnung nämlich sieht Lothar Binding, Mitglied des Finanzausschusses im Deutschen Bundestag, den 60-jährigen Geschäftsmann als gewerbsmässigen und damit eben auch steuerpflichtigen Kunsthändler. Von Seite der Eidgenossenschaft erwartet der deutsche Politiker Lothar Binding erhellende Erkenntnis, weil Kunstliebhaber Friedrich-Christian Flick sein Kunstwerkdepot zugegebenermassen in der Nähe von Zürich eingerichtet hat. «Bei einer so hohen Zahl veräusserter Kunstwerke», schreibt der deutsche Parlamentarier, wäre «gewerblicher Kunsthandel sowohl nach deutschem wie auch nach schweizerischem Recht gegeben.»

Harald Kronseder, SZ (100–200 Millionen):

Zumindest das Stehvermögen des Pferdenarren Harald Kronseder verdient Anerkennung. Der Wahlschwyzer Grossaktionär der deutschen Krones AG, Marktführer für Abfüllanlagen, Etikettiermaschinen und PET-Flaschen, trat in den zurückliegenden sechs Jahren nämlich insgesamt sechsmal beim White Turf auf dem zugefrorenen See in St. Moritz im Skikjöring an – und zog dabei sechsmal den Kürzeren. Immer triumphierte der Zürcher Jakob Broger mit seinem Wunderpferd Volta. Seinen Titel als König des Engadins will Jakob Broger am 20. Februar zum siebten (und letzten) Mal verteidigen. «Ich bin überrascht, welch gute Pferde Kronseder wieder gekauft hat», sagt Broger. Sollte es am dritten Rennwochenende im Februar für Harald Kronseder trotz drei mitgebrachten Rennpferden wieder nicht reichen, bleibt ein Trost: Volta wird 2006 nicht wieder im Engadin galoppieren.