Roger Federer steht schon wieder in den Schlagzeilen. Nicht wegen eines dicken Werbedeals. Und auch nicht wegen sportlichen Meisterleistungen. Einmal mehr geht es um seine Villa in Rapperswil-Jona SG. Seit 2019 treibt er den Bau seiner Villa direkt am Zürichsee voran. Drin wohnen kann er mit seiner Familie immer noch nicht. Sechs Gebäude im Rohbau stehen auf dem 17'000 Quadratmeter grossen Areal bereits. Wann die Federers und ihre Angestellten dort einziehen, steht allerdings noch immer in den Sternen.

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Knackpunkt ist derzeit vor allem die Baubewilligung für ein Bootshaus. Mehrere Einsprachen dagegen sind bei der Stadt Rapperswil-Jona hängig. Neu kommt auch eine Einsprache des Vereins «Rives Publiques» dazu, wie SRF berichtet. Falls das Bootshaus bewilligt wird, befürchtet «Rives Publiques», das sich für einen freien Seezugang für alle einsetzt, einen Präzendezfall für die ganze Schweiz.

Roger Federer eckt mit seinen Bauplänen an.

Roger Federer eckt mit seinen Bauplänen an.

Quelle: Keystone

«Dem Volk die Ufer nicht wegnehmen»

Präsident Victor von Wartburg sagt: «Ich habe nichts gegen Roger Federer und auch nicht gegen andere Uferanstösser. Aber sie dürfen dem Volk die Ufer nicht wegnehmen.» Seine grösste Angst: «Wenn das Bootshaus bewilligt wird, dann würden viele sagen ‹Wenn Roger Federer das bekommen hat, dann will ich das auch.› Dann würde das Ufer überall verbaut», sagt er zu SRF.

Der Kanton St. Gallen klärt nun ab, ob Federers Bootshaus im Gewässerraum überhaupt zulässig ist. Diese Abklärungen dauern rund zwei Monate.

Neue Nachbarn für Federer

Vor zwei Wochen wurde bekannt, dass Roger Federer neue Nachbarn bekommt. Noch bevor er auch nur eine Nacht in seinem neuen Zuhause verbracht hat. Auf dem Nachbargrundstück soll eine Luxus-Überbauung hochgezogen werden. Die Eckpunkte: drei Mehrfamilienhäuser, zwei Einfamilienhäuser und ein Doppeleinfamilienhaus mit total 19 Wohnungen. Weil das Gelände abfällt, haben sie alle Seesicht. Dazu kommt eine grosse Tiefgarage mit Platz für 40 Autos. Und ein direkter Zugang zum See.

Die Lage ist begehrt. Schon die Pfahlbauer schätzten die Lage des Gebietes. Bis 150 Meter in den Zürichsee hinein wurden 1969 Reste von Pfahlbauten und Steinwerkzeuge gefunden. Darunter fertige Klingen und Halbfabrikate sowie Pfeilspitzen. Archäologen schreiben diese dem 4. Jahrtausend vor Christus zu.

Patrik Berger von Handelszeitung
Patrik BergerPatrik Berger ist Redaktor Wirtschaft bei der Handelszeitung.Mehr erfahren