1: Richard Mille
Was aber heisst schon Konkurrenz? In gewisser Weise ist Richard Mille konkurrenzlos. Der Franzose lancierte in Genf am SIHH seine RM 056 Felipe Massa Sapphire. Der darin verbaute Schleppzeiger-Chronograph von Renaud & Papi wäre an sich kaum der Rede wert. Weil ihn nun aber erstmals ein völlig transparentes Saphirglasgehäuse umgibt, erregt er mächtig Aufsehen.Der Hammer ist im Preis zu sehen. Aufgerufen waren 1,5 Millionen Franken. Für jedes der nur fünf Exemplare – versteht sich. Schon am ersten Abend des SIHH meldete Richard Mille: «Wir sind ausverkauft.»

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2: Baume & Mercier
Wem Richard Milles Millionen-Saphirgehäuse zu teuer ist, der kann seine Zeitintervalle mit dem nostalgischen Capeland-Automatikchronographen von Baume & Mercier deutlich günstiger stoppen. Im 42-Millimeter-Stahlgehäuse findet sich ETA-basierte Mechanik à la Valjoux 7750, gefertigt von La Joux-Perret. Ob Kroko- oder Gliederband: Der Preis ist gleich.

3: Lange & Söhne
Die Marke aus Glashütte verbannte den Drehgang des Lange 1 Tourbillon Perpetual Calendar ganz und gar nicht verschämt auf die Rückseite. Vielmehr benötigten die Sachsen den Platz am Zifferblatt für das immerwährende Kalendarium, dessen Indikationen um Mitternacht springen. Das Automatikwerk verfügt auch über den patentierten Tourbillon-Unruhstopp zum sekundengenauen Einstellen der Uhrzeit.

Greubel Forsey Robert Greubel und Stephen Forsey aus La Chaux-de-Fonds vertrauen auf das Miteinander von gleich vier Tourbillons in einem Uhrwerk. Beim Quadruple Tourbillon Secret lassen sie sich durch den Glasboden beim kompensierenden Tun beobachten. Das Differenzialgetriebe reicht nur die gemittelte Zeit an die vorderen Zeiger weiter. Von den 519 Komponenten des Uhrwerks entfallen 261 allein auf die vier Tourbillons.

4: Panerai
Wenn die Italiener Trauer tragen – das könnte man beim Blick auf die 44 Millimeter grosse Luminor 1950 Tuttonero sagen. Das schwarze Outfit geht auf die Verwendung von Keramik für Gehäuse und Armband zurück. Manufaktur-Mechanik in Form des Automatikkalibers P.9001/B mit zwei Federhäusern, drei Tagen Gangautonomie und Indikation einer zweiten Zonenzeit ist in diesem Fall Ehrensache.

5: Piaget
Panerais Schwester Piaget aus dem Richemont-Konzern ist schon sehr viel länger Manufaktur. Spezialität sind ultraflache Uhrwerke. Ein solches beseelt den roségoldenen Gouverneur, dessen Optik eine formale Synthese aus Rund und Oval verkörpert. Das chronographische Tun obliegt dem nur 5,6 Millimeter hohen Piaget 882P mit Rotoraufzug, Schaltradsteuerung, 30-Minuten-Totalisator, Temposchaltung (Flyback) und Darstellung einer zweiten Zonenzeit.

Ralph Lauren Ewige keramische Schönheit verspricht auch Ralph Lauren. Sein tiefschwarzer Sporting Chronograph verfügt über eine kratzfeste schwarze Schale, in der das Automatikkaliber 750 von Jaeger-LeCoultre tickt. Farbliche Akzente bietet das Gliederband. Seine Mittelreihe gibt es in augenfälligem Gelb oder Rot.

Rolex Hinsichtlich der «BaselWorld» 2012 hat sich die Informationspolitik des Branchenriesen Rolex auch unter dem neuen Chief Executive Officer Gian Ricardo Marini keinen Deut geändert. In Genf gibt man sich verschlossen wie das Oyster-Gehäuse, welches die eigenen Kaliber seit 1926 umschliesst. Ergo braucht es Mutmassungen. Bezogen auf die Produktstrategie der vergangenen Jahre, welche unter anderem die Überarbeitung der stählernen Klassiker zum Gegenstand hatte, könnte dieses Jahr die weiterhin hochbegehrte Daytona mit einem Facelift an der Reihe sein.

6: Tudor
Ganz anders die Rolex-Tochter Tudor. Sie outete sich rechtzeitig mit der Heritage Black Bay, welche die Nähe zur Mutter nicht verbirgt. 1954, als das Vorbild dieser Taucheruhr auf der Bildfläche erschien, war man sich gestalterisch noch sehr nahe. Das 41 Millimeter grosse Edelstahlgehäuse übersteht problemlos Tauchgänge bis 200 Meter. Die Lünette lässt sich sicherheitshalber nur in einer Richtung drehen. Manufaktur ist bei Tudor – noch – kein Thema. Das Automatikkaliber mit 38 Stunden Gangautonomie kommt vermutlich von der ETA.

Breitling Das Manufakturkaliber B01 von Breitling bietet offensichtlich viel Potenzial. Das zeigt die Transocean Unitime. Der Name ist Botschaft. Er steht für Ferne und jene universale Zeit, welche der Retrolook-Zeitschreiber mit Wurzeln in den 1950er- und 1960er-Jahren abbildet. Vom Heure-universelle-Zifferblatt lässt sich die Zeit simultan in 24 internationalen Zonen ablesen. Wie üblich repräsentiert durch bekannte Städte. Bei Trips über den Atlantik genügt das simple Umstellen mit Hilfe der Krone. Die Stadt der geplanten Aufenthaltszone wandert zur 12. Ausserdem verändern sich auch die zentralen Zeitzeiger, das Datum und der 24-Stunden-Ring. An die Sommerzeiten hat Breitling auch gedacht. Den universellen Automatikstopper mit COSC-Zertifikat, Kaliber B05, gibt es in Stahl oder Rotgold, Durchmesser 46 Millimeter, wasserdicht bis 100 Meter.

Eterna Bei Eterna hat Interims-CEO Patrick Kury trotz anderweitiger Aufgaben die Palette eigener Kaliber abermals erweitert. Beim 3843 spannt der Kugellagerrotor die Zugfeder in einer Richtung. Sein Durchmesser beträgt rund 30, die Bauhöhe 6,10 Millimeter. Heben der Anzeige von Stunden, Minuten und Sekunden hat Eterna auch an eine Datums- und 24-Stunden-Indikation gedacht. Neben 27 funktionalen Steinen gibt es insgesamt drei Kugellager für den patentierten Spherodrive. Letzterem ist die Gangautonomie von 72 Stunden zu verdanken. Das Ticken vollzieht sich mit 4 Hertz Frequenz.

8: Hermès
Der Uhrentochter aus dem Pariser Luxuskonzern gehören 25 Prozent des Werkeherstellers Vaucher. Das kommt nun der gründlich überarbeiteten Dressage zugute. Sie birgt das neu entwickelte und exklusiv für Hermès gefertigte Automatikkaliber H1837. Eine flexible Konstruktion ermöglicht die Ausstattung mit Zentralsekunde und Fensterdatum oder lediglich Kleinem Sekundenzeiger bei der 6. Der beidseitig wirkende Rotoraufzug erzeugt eine Gangautonomie von zirka 50 Stunden. Das Œuvre mit 26 Millimeter Durchmesser und 3,7 Millimeter Höhe besteht aus 93 Teilen. Seine Unruh oszilliert mit 4 Hertz.

Ulysse Nardin Mit dem Lancement des neuen, selbst entwickelten und gefertigten Automatikkalibers UN-118 wartete Ulysse Nardin bis kurz vor Messebeginn. Der Newcomer, Durchmesser 26 Millimeter, besitzt Rotoraufzug, 60 Stunden Gangautonomie, Datums- und Gangreserveanzeige. Bei den Unruhspiralen ist die Manufaktur nicht mehr auf Fremdlieferungen angewiesen. Das patentierte Silizium-Gebilde stammt vom Partner Sigatec. Die ebenfalls patentierte Hemmung besteht aus diamantbeschichtetem Silizium, DIAMonSIL genannt. 350 Exemplaren spendiert Ulysse Nardin ein Emailzifferblatt des neuen Gruppenmitglieds Donzé. Die Rotgold-Uhr heisst Marinechronometer.

9: Zenith
Im Zentrum der Pilot Aéronef Type 20 von Zenith steht zweifellos das stattliche Manufaktur-Handaufzugswerk 5011K. 50 Millimeter Durchmesser und 10 Millimeter Höhe verlangen nach entsprechenden Gehäusedimensionen. Das tickende Titan-Manifest mit Sichtboden bringt 57,5 Millimeter zwischen die Backen einer Schieblehre. Zierliche Handgelenke müssen da passen. Weil sich im Lager nur noch eine begrenzte Anzahl der Uhrwerke mit riesiger, majestätisch langsam oszillierender Unruh fand, endet diese Edition beim letzten der nur 250 Exemplare, von denen jedes trotz nur 2,5 Hertz ein COSC-Zertifikat mit sich bringt. An das tunlichst tägliche Aufziehen erinnert eine Gangreserveanzeige rechts am schwarzen Leuchtzifferblatt. Wer ein Exemplar ergattern möchte, möge sich beeilen. Es lockt ein lohnendes Investment. Der Fachhandel hat die gesamte Auflage schon geordert.