• Motor: 3,8 Liter, 6-Zylinder-Benziner mit Doppelturbo

• Leistung: 485 PS / 356 kW • Höchstgeschwindigkeit: 310 km/h

• Beschleunigung: von 0 auf 100 km/h in 3,5 Sekunden

• Richtpreis: 119  000 Franken

7:29,03 – seit 13 Monaten sorgt diese Zahlenkombination für kalten Schweiss auf der Strasse und heisse Diskussionen am Stammtisch. Doch bevor Sie sich zu einem Kurs für Numerologie anmelden, lösen wir das Rätsel auf: 7 Minuten und 29,03 Sekunden brauchte Nissans Supersportler GT-R am 17.  April 2008 für die Nordschleife des Nürburgrings. Erst ein einziges Serienauto war schneller – der Porsche Carrera GT. Doch der dreht seine Runden in einer anderen Liga: Das billigste Exemplar auf dem Schweizer Markt kostet 448  000 Franken.

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Dafür gibt es beinahe vier GT-R. Theoretisch. Denn wer in diesem Jahr einen der neuen Nissan-Sportler pilotieren möchte, hat den Start schon verschlafen – die Produktion 2009 ist längst ausverkauft. Mehr als 2200 Sportwagenfans in Europa haben den japanischen Boliden bestellt, 154 davon kommen in die Schweiz.

Playstation mit Rädern. Sie dürfen sich freuen: Die ungeschliffene Optik mit der aggressiven Front, den breiten Schwellern, dem riesigen Flügel auf und den armdicken Auspuffendrohren unter dem Heck wirkt wie aus einem japanischen Manga-Magazin. Der GT-R wird zwar keine Design-Lorbeeren ernten, dafür hält der Inhalt, was die barocke Verpackung verspricht: Sportlichkeit pur.

Denn der GT-R stürmt davon, als gäbe es kein Morgen. In 3,5 Sekunden erreicht der Japaner mit Allradantrieb Tempo 100, und wer den Fuss mutig stehen lässt, schafft 310 Kilometer pro Stunde. Schreiben die Japaner. Ich glaube es ihnen. Denn die Beschleunigung ist in allen Bereichen vehement. Wenn man nicht aufpasst, verewigen sich die Reifenprofile des GT-R schon beim Anfahren auf dem Asphalt. Verewigt haben sich auch die Game-Spezialisten der «Gran Turismo»-Rennserie. Sie entwickelten den Multifunktionsmeter in der Mittelkonsole – eine Art Playstation für Erwachsene. Wo in anderen Autos schlicht der Weg von A nach B auf dem Display angezeigt wird, kann im schnellsten und stärksten Nissan aller Zeiten jede wichtige und unwichtige Information abgelesen werden. Das macht fünf Minuten lang Spass, danach lenkt es nur noch ab.

Fazit: Nissan hat ganz offensichtlich vieles richtig gemacht – das Auto war schon am Ziel, bevor es startete. Kein Wunder: So viel Sportlichkeit zu einem so günstigen Tarif gibt es sonst nirgends. Dass bei diesem Preis und dieser Beschleunigung die Ästhetik und das Image auf der Strecke bleiben, wird die meisten nicht stören. Dass das neue Sechs-Gang-Doppelkupplungsgetriebe aber latent stöhnt, als würde es unter der Last der 485 PS zusammenbrechen, nervt. www.gtrnissan.com