Der diesjährige Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht an drei Forscher. Der Kanadier David Card von der University of California in Berkeley werde «für seine empirischen Beiträge zur Arbeitsökonomie» ausgezeichnet, wie die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm am Montag bekanntgab.

Der Amerikaner Joshua D. Angrist vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge und der Niederländer Guido W. Imbens von der Stanford University teilen sich die zweite Hälfte des Preises «für ihre methodischen Beiträge zur Analyse von Kausalzusammenhängen».

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Fragestellungen zum Arbeitsmarkt

Alle drei Forscher «haben uns neue Erkenntnisse über den Arbeitsmarkt geliefert und gezeigt, welche Schlussfolgerungen über Ursache und Wirkung aus natürlichen Experimenten gezogen werden können», begründete die Akademie ihre Entscheidung. «Ihr Ansatz hat auf andere Bereiche übergegriffen und die empirische Forschung revolutioniert.»

Viele der grossen Fragen in den Sozialwissenschaften hätten mit Ursache und Wirkung zu tun - etwa, wie sich Einwanderung auf das Lohn- und Beschäftigungsniveau auswirke. Diese Fragen seien schwer zu beantworten, weil es dazu keine Vergleiche gebe. «Wir wissen nicht, was passiert wäre, wenn es weniger Zuwanderung gegeben hätte», so die Akademie. Die diesjährigen Preisträger hätten jedoch gezeigt, dass es möglich sei, solche und ähnliche Fragen mit natürlichen Experimenten zu beantworten.

Ernst Fehr ging bislang leer aus

Der Nobelpreis im Fach Wirtschaftswissenschaften wird seit 1968 verliehen. Er wird von der schwedischen Notenbank gestiftet und ist mit zehn Millionen Kronen (rund 890'000 Franken) dotiert. Im vergangenen Jahr erhielten die US-Wissenschaftler Paul Milgrom und Robert Wilson die Auszeichnung. Beide forschen auf dem Gebiet der sogenannten Auktionstheorie.

Auch der Schweizer Star-Ökonom Ernst Fehr wird immer wieder als Kandidat für den Preis genannt. Doch der Wirtschaftswissenschaftler von der Universität Zürich kam bis jetzt noch nicht zum Zuge.

Bereits in der vergangenen Woche waren die Nobelpreisträger in den Kategorien Medizin, Physik, Chemie, Literatur und Frieden verkündet worden. 

(sda/mbü)

(reuters/mbü)