Der Zerfall der ältesten Schweizer Privatbank Wegelin & Co. zieht weitere Kreise: Der geschäftsführende Teilhaber Konrad Hummler hat per sofort sein Mandat als Verwaltungsratspräsident der NZZ-Mediengruppe sistiert. Die rechtlichen Auseinandersetzungen im Steuerstreit zwischen der Schweiz und den USA erforderten den Einsatz «sämtlicher physischen und intellektuellen Kapazitäten». Das schreibt der Privatbankier in einer Mitteilung.

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Um den nötigen Freiraum dafür zu gewinnen, habe er den Verwaltungsrat der AG für die Neue Zürcher Zeitung ersucht, das Präsidentenamt ad interim in andere Hände zu legen. Der Verwaltungsrat sei dieser Bitte nachgekommen. Den Vorsitz übernimmt nun interimistisch der frühere FDP-Nationalrat Franz Steinegger. Hummlers Verwaltungsratsmandat bei der NZZ-Gruppe bleibt von diesem Schritt unberührt. Der Bankier aus St. Gallen war im vergangenen Jahr von der Generalversammlung für vier Jahre als Verwaltungsrat gewählt worden.

Die Sistierung von Konrad Hummlers Präsidialmandat bei der NZZ steht in direktem Zusammenhang mit dem Zerfall der Bank Wegelin. Vor knapp zwei Wochen verkaufte diese ihr gesamtes Geschäft mit Ausnahme der Kundenbeziehungen zu US-Amerikanern an die Raiffeisen Bank. Gegen die Bank Wegelin haben die US-Behörden eine Anklage wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung erhoben.

(muv/rcv/sda)