Zwar lebt er nicht mehr am Genfersee, aber er fährt ja wie früher dorthin zur Arbeit: Paul Bulcke, Verwaltungsratspräsident von Nestlé und seit 2011 nicht mehr im geschmackvollen Territet, einem Vorort von Montreux wohnhaft, sondern in der Fribourger Gemeinde Crésuz, wo er auch ein Haus gebaut hat. Dort hat Bulcke das Schweizer Bürgerrecht erhalten: Nestlé wird nun von einem Schweizer präsidiert. Seit Jahresbeginn hat Bulcke den roten Pass.

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Der 64-jährige Belgier wird 2019 sein 40-Jahr-Dienstjubiläum bei Nestlé feiern. Neben seinen beruflichen Einsatzorten, darunter diverse Staaten in Südamerika, «ist auch Nestlé in gewisser Weise Teil meiner Nationalität», sagt Bulcke. Seine Gattin Marilène hat mit ihm «in rund zehn Ländern gelebt», die drei Kinder des Paares leben in Chile, in Luxemburg und in der US-Metropole Chicago.

«Heimat haben wir hier gefunden»

Seine Frau kennt Bulcke bereits aus seinem belgischen Heimatort Roeselare, sie soll sogar in derselben Strasse gewohnt haben – für Familienfeiern kehrt das Paar immer wieder dorthin zurück, doch Pläne für eine spätere Rückverlegung des Wohnsitzes nach Belgien hat Bulcke offenbar nicht. «Heimat haben wir hier gefunden», betont er, und dass es ihm wichtig war, endlich auch an seinem Wohnsitz bei Wahlen teilnehmen zu dürfen. Als Bulcke in Crésuz ankam, stellte er sich zuerst den Anwohnern vor.

Ein Bekannter, ebenfalls Belgier, der in der Fribourger Gemeinde bereits ein Chalet besass, hatte Paul Bulcke mit dem Ort bekannt gemacht. Der begeisterte Motorradfahrer soll mit Vorliebe die Strecke über den nahen Jaunpass nutzen.

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Dirk Ruschmann
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